Olcay Miyanyedi ist in diesem Jahr eine von drei Schirmpersonen des CSD. Als queerer Muslim sieht er sich Anfeindungen aus allen Lagern ausgesetzt – und wünscht sich auch aus der LGBTIQ*-Community mehr Toleranz und Offenheit.
Man sieht es ihm nicht an, aber Olcay Miyanyedi muss einiges aushalten. Rein äußerlich ist er ruhig, bedacht, lächelt viel und wählt seine Worte besonnen, eloquent. Innen sieht es anders aus. Olcay ist queerer Muslim – nach Ansicht vieler immer noch ein eklatanter Widerspruch in sich. „Ich habe türkische Wurzeln, ich bin hier geboren und aufgewachsen, sehe mich komplett als Teil dieser Gesellschaft und würde mich trotzdem als spirituell muslimisch bezeichnen“, sagt er. „All diese Merkmale plus meine queere Identität führen dazu, dass ich auf unterschiedlichen Ebenen Ausgrenzung, Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt bin.“