Die Staatsanwaltschaft hat im Prozess um die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen in Freiburg teils mehrjährige Haftstrafen gefordert. Die Verteidigung plädiert auf Freispruch.

Freiburg - Im Prozess um die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen in Freiburg haben die Verteidiger überwiegend Freisprüche für ihre Mandanten gefordert. Das teilte ein Sprecher des Landgerichts am Donnerstag mit. Die Staatsanwaltschaft hatte sich in der vergangenen Woche dagegen für mehrjährige Haftstrafen für einige Angeklagte ausgesprochen. Angeklagt sind elf Männer, die zur Tatzeit zwischen 18 und 30 Jahre alt waren.

 

Für acht Beschuldigte, die in Haft sind, plädierte die Anklage auf Freiheitsstrafen zwischen drei und fünfeinhalb Jahren sowie auf Jugendstrafen zwischen zwei Jahren und zehn Monaten und viereinhalb Jahren. Zwei Angeklagte, die auf freiem Fuß sind, sollen demnach wegen unterlassener Hilfeleistung verurteilt werden - zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten beziehungsweise zu sieben Monaten Jugendstrafe auf Bewährung. Bei einem weiteren Angeklagten, der ebenfalls nicht mehr in Haft ist, plädierte die Staatsanwaltschaft auch auf Freispruch.

Urteil soll am 23. Juli gesprochen werden

Die 18-Jährige ist Nebenklägerin in dem Prozess, der Ende Juni begonnen hat. Ihre Vertreterin sprach sich für noch etwas härtere Strafen aus als die Staatsanwaltschaft.

Alle Schlussworte wurden damit gehalten und die Angeklagten hatten nach Angaben des Gerichts die Gelegenheit zu einem sogenannten letzten Wort. Das Urteil soll am 23. Juli gesprochen werden.

Die meisten Angeklagten sind Flüchtlinge. Ihnen wird vorgeworfen, die 18-Jährige Mitte Oktober 2018 nachts vor einer Disco in einem Gebüsch vergewaltigt oder ihr nicht geholfen zu haben. Sie bestreiten dies oder schweigen zu den Vorwürfen.