Die Razzia in Chemnitz zeigt, wie sehr der Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen und Gleichgesinnte an den wahren Problemen vorbei geredet haben. Ein Kommentar von Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - In Chemnitz leben offenbar nicht nur besorgte Bürger, sondern auch welche, die zu größter Besorgnis Anlass geben. Darauf lässt eine Razzia der Bundesanwaltschaft vom Montag schließen. Sie hatte sieben Rechtsterroristen im Visier, die dort im Begriff waren, eine Art Neo-NSU zu formieren. Auch das 2011 enttarnte Mördertrio hatte seine Heimat einst in Chemnitz. Und es gibt weitere vergleichbare Fälle aus der Gegend – so viel zur Debatte über den Vorwurf, Sachsen sei zu Unrecht als Biotop brauner Umtriebe verschrien. Manche empörte Wortmeldung der vergangenen Wochen erscheint nun in einem trüben Licht. Zu den ausländerfeindlichen Übergriffen, die nicht „Hetzjagd“ genannt werden sollten, zählte auch eine Aktion, die womöglich die Generalprobe für einen Anschlag am Nationalfeiertag war.