Der Fall eines mutmaßlichen Missbrauchs von Kindern in einer privaten Kindertagesstätte im Kreis Ludwigsburg sorgt für Empörung. Der Leiterin der Kita äußert sich nun zu dem Vorfall.

Schwieberdingen - Ein wegen mutmaßlich sexuellen Missbrauchs von Kleinkindern beschuldigter 20-Jähriger hat sich nach Worten seiner Chefin ganz normal im Kita-Alltag verhalten. „Weder auffällig noch unauffällig“, sagte die Leiterin der privaten Einrichtung in Schwieberdingen (Kreis Ludwigsburg), Julia Uebachs, am Freitag.

 

Der junge Mann soll sich an fünf in der Tagesstätte betreuten Kindern im Alter von ein und zwei Jahren vergangen haben. Bislang schweigt der Verdächtige zu den Vorwürfen. „Alle waren entsetzt“, sagte Uebachs über die Reaktionen der Eltern, die ihre Kinder in der Kita betreuen lassen. Etwa 80 Krippenkinder besuchten die Einrichtung.

Der 20-Jährige habe im Schuljahr 2016/17 seine Ausbildung zum Erzieher in dem Haus begonnen, sagte Uebachs. Bei seiner Arbeit sei er auch mit Kindern alleine gewesen, so wie es in anderen Kitas ebenfalls der Fall sei. Die Polizei sei am 14. März in das Haus gekommen und habe nach dem Mann gesucht. An diesem Tag sei er jedoch zur Ausbildung in der Schule gewesen.

Der Verdächtige wurde sofort gekündigt

„Ich habe ihn gesucht“, sagte Uebachs. Schließlich habe sie den 20-Jährigen auf der Straße getroffen. „Ich habe ihm die Schlüssel sofort abgenommen.“ Zu den Vorwürfen der Ermittler habe er sich damals nicht geäußert. Dem Mann sei sofort gekündigt worden.

Nach Polizeiangaben sind die Ermittler derzeit weiter damit beschäftigt, Datenträger des Verdächtigen auszuwerten. Auf diesen sollen unter anderem von dem Mann angefertigte, kinderpornografische Bilder von fünf in der Tagesstätte betreuten Kindern sein. Der Mann wurde am 6. April festgenommen.