Beim MZ Run & Fun Day des Bottwartal-Marathons gingen am Samstag knapp 1500 Kinder und Jugendliche auf die Laufstrecke. Dass es im Vorjahr trotz Regens mehr waren, könnte einen bestimmten Grund haben.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

Die meisten Erinnerungen der jungen Teilnehmer an diesen Sporttag werden wohl einmal verblasst sein. Doch manches Highlight setzt sich vielleicht doch im Kopf fest. Die ersten Meter überhaupt bei einem Laufwettbewerb, an der Hand von Mama oder Papa? Die Anfeuerungen am Streckenrand? Die erste Medaille, die man um den Hals gehängt bekam? Oder gar der erste Pokal, den man gewann? Oder es sind ganz persönliche Momente – wie der unglückliche von Tom, der im Sprint wenige Meter vor der Ziellinie seinen Schuh verlor. Sapperlot! Der Starter vom SC Ilsfeld beim Zehntelmarathon nahm es gelassen, drehte um, um seinen Schuh zu holen und dann doch noch mit einem Lächeln zu finishen.

 

Der MZ Run & Fun Day am Samstag in Steinheim im Rahmen des Bottwartal-Marathons war Anziehungspunkt für Bambini und Schüler aus der Region. Besonders aus dem Bottwartal auch und dem Unterland, wo sich das Event immer größerer Beliebtheit erfreut. So nahm erstmals aus Eigeninitiative auch eine Gruppe der Grundschule Erlenbach teil, im Vorjahr hatten Schüler der Stettenfelsschule Untergruppenbach debütiert. Neu dabei war diesmal auch die Realschule Bissingen mit mehr als 40 Startern.

Auf dem Programm standen der 500-Meterlauf für Bambini, der 1,5-Kilometer- sowie der 4,2-Kilometerlauf für Schüler. 1436  Jungen und Mädchen von drei bis 17  Jahren erreichten in diesen drei Kategorien insgesamt das Ziel. Mit 700 Teilnehmern war der 1,5-Kilometerlauf besonders gefragt, den Zehntelmarathon meisterten immerhin 145 Kinder.

Ein Wermutstropfen: Im Vorjahr waren ziemlich genau 2000 Kinder dabei, also ein Viertel mehr. Obwohl es damals geregnet hatte, während es diesmal bis auf ein kurzes Tröpfeln trocken blieb und perfekte Bedingungen herrschten. Der mögliche Grund: Für die 1,5- und 4,2-Kilometer wurde erstmals eine Startgebühr von 5 Euro verlangt. „Egal mit wem man spricht, das ist für niemanden ein Problem. Allerdings ist es jetzt so, dass sich an den Schulen die Organisation für die Anmeldung verändert. Sie müssen dem Geld manchmal hinterherlaufen. Das muss sich also erst einspielen, denke ich“, sagt Marion Kowalski, wieder für die Organisation des MZ Run & Fun Days zuständig. Sie sei mit der Teilnehmerzahl sehr zufrieden.

Erstmals wird eine Teilnahmegebühr erhoben

Die Entscheidung zu den 5 Euro sei nicht leicht gefallen, erläutert sie weiter. „Aber die Kosten für diesen Tag wurden bisher von den Hauptläufen am Sonntag mitgetragen. Da muss man schon auch ein Auge drauf haben“, sagt Marion Kowalski. Ein Euro der Gebühr geht zudem an die Haiti-Hilfe, die seit Jahren unterstützt wird.

Den Kindern, die dabei waren, war der Spaß ins Gesicht geschrieben. Auf und neben der Strecke. Denn auf dem Stadionvorplatz war mit Aktionsständen viel geboten. Kistenrutsche, Hüpfburg oder Popcorn- und Eisverkauf. Die Warteschlange war teils lang – und die Medaille, die jeder Finisher bekam, baumelte dort stolz getragen um den Hals. Besonders der Fall war das bei den Startern des Theo-Lorch-Werkstättenlaufs für Menschen mit Behinderung. 87 waren dabei – genau 20 mehr als im Vorjahr – und sie sorgten wieder für die ganz großen Emotionen. Etwa bei der verträumten Tanzeinlage einer Teilnehmerin an der Startlinie. Vielleicht bleibt ja auch die einmal in Langzeit-Erinnerung. . .