SWR-Intendant Peter Boudgoust hält nach zwölf Jahren ohne Erhöhung einen steigenden Rundfunkbeitrag wieder für denkbar – zumindest in Höhe der Inflationsrate. Derzeit liegt er bei 17,50 Euro pro Monat.

Mainz - SWR-Intendant Peter Boudgoust hält eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags nach 2020 in Höhe der Inflationsrate für denkbar. „Die Rundfunkanstalten arbeiten daran, dass wir noch mal die Wirtschaftlichkeit erhöhen, dass wir noch mal durch neue Projekte alles daran setzen, den Anstieg des Beitrags in verträglichen Grenzen zu halten“, sagte er am Donnerstag in Mainz. „Wir wissen, dass wir bis 2020 keine Erhöhung bekommen werden. Im Jahr 2021 geht es also darum, ob man nach insgesamt zwölf Jahren ohne Beitragserhöhung mit einer Beitragsreduzierung uns die Möglichkeit gibt, zumindest in der Größenordnung der allgemeinen Preissteigerungsrate wieder Anschluss an externe Kostenteuerungen zu finden.“

 

Ein Haushalt zahlt derzeit 17,50 Euro pro Monat. Der Chef der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs von ARD, ZDF und Deutschlandradio (KEF), Heinz Fischer-Heidlberger, rechnet mit einer Steigerung nach 2020. Er sagte dem MDR Anfang Mai, er gehe davon aus, „dass das auf jeden Fall über einem Euro Zusatzbeitrag liegen wird“. Boudgoust betonte, der Beitrag sei zuletzt 2009 erhöht worden. „Wir sind solidarfinanziert von einer Gemeinschaft, und wir können und wollen diese Gemeinschaft nicht überfordern“, sagte er. Wenn es nie mehr eine Erhöhung gebe, „würde dieses System wirklich Schaden nehmen und am Ende untergehen“. Deshalb gebe es Einsparungen in der ARD. „Das ZDF will ich da nicht ausnehmen.“