Eine hohe Abfindungszahlung hatte Prinz Andrew vor einem Missbrauchsprozess bewahrt. Nun wurde das Verfahren in New York offiziell eingestellt. Andrews Ruf ist dennoch dahin.
New York - Nach der Zahlung einer Abfindung an die Klägerin ist das Zivilverfahren gegen den britischen Prinzen Andrew wegen sexuellen Missbrauchs offiziell vom Gericht abgewiesen worden. Ein Bundesrichter in New York unterzeichnete am Dienstag eine „Vereinbarung über die Einstellung des Verfahrens“ zwischen dem zweiten Sohn von Königin Elisabeth II. und Klägerin Virginia Giuffre.
Die beiden Parteien hatten sich vergangenen Monat auf eine Abfindung geeinigt, die Prinz Andrew die Peinlichkeit eines öffentlichen Gerichtsverfahrens ersparte. Der Vereinbarung zufolge sollte ein Antrag auf Klageabweisung eingereicht werden, sobald Giuffre „die Abfindung erhalten hat“. Die 38-Jährige hatte den Prinzen beschuldigt, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben.
Im Dunstkreis von Jeffrey Epstein
Sie hatte den Prinzen laut eigenen Angaben durch den US-Milliardär und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein kennengelernt, der Verbindungen zu zahlreichen Größen aus Politik und Gesellschaft wie den früheren US-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump sowie Microsoft-Gründer Bill Gates unterhielt. Epstein wurde 2019 tot in seiner Gefängniszelle in den USA gefunden, nach offiziellen Angaben nahm er sich das Leben.
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Der heute 61-jährige Prinz wurde indessen nie strafrechtlich belangt und hatte die Vorwürfe stets bestritten. Die Zeitung „Daily Telegraph“ berichtete, dass Andrew zehn Millionen Pfund (zwölf Millionen Euro) an Giuffre und zwei Millionen Pfund an eine Wohltätigkeitsorganisation für Opfer von Sexhandel zahlen sollte, um den Rechtsstreit beizulegen.
Im Januar hatte das britische Königshaus Andrew seine militärischen Ehrentitel sowie seine verbleibenden karitativen Funktionen entzogen. Nach einem missglückten TV-Interview 2019 hatte sich Andrew aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen.