Stuttgart wird bei der Frauenfußball-Europameisterschaft 2029 kein Gastgeber sein. Dies hat der Gemeinderat beschlossen. Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB, findet für die Ablehnung deutliche Worte.

Der DFB will die Fußball-Europameisterschaft der Frauen im Jahr 2029 nach Deutschland holen. Sollte das gelingen, werden jedoch in der Stuttgarter MHP-Arena keine Spiele ausgetragen werden. Dies hat der Stuttgarter Gemeinderat mit 28:24 Stimmen entschieden. Knackpunkt war die Kostenfrage. Es wäre eine Förderung in Höhe von zehn Millionen Euro fällig gewesen – CDU-Politiker Markus Reiners sprach von einem „großen Minusgeschäft“. Florian Pitschel von den Grünen argumentierte, dass man unter diesem Gesichtspunkt auch die Männer-EM hätte ablehnen müssen – für die fünf Spiele waren rund 40 Millionen Euro ausgegeben worden.

 

Nun hat auch der VfB Stuttgart zu der Gemeinderatsentscheidung Position bezogen. VfB-Chef Alexander Wehrle teilt mit: „Die Entscheidung der Landeshauptstadt Stuttgart, sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht als Austragungsort der Frauen-Europameisterschaft 2029 zu bewerben, mag kommunalpolitisch notwendig erscheinen, sendet jedoch ein falsches Signal. Sie ist eine verpasste Chance, Stuttgart als bedeutende Sportstadt weiter zu positionieren – insbesondere im Sinne der Gleichberechtigung.“

Unabhängig davon setze sich der VfB Stuttgart weiterhin für den Mädchen- und Frauenfußball ein. Der VfB hat im Jahr 2021 als einer der letzten großen deutschen Fußballvereine eine Frauenfußballabteilung gegründet.

Aktuell sind die VfB-Frauen in der dritten Liga auf Aufstiegskurs – passend zum Aufschwung des Frauenfußballs beim VfB gibt es Pläne für ein eigenes Frauenstadion.