Die Ebola-Epidemie im westafrikanischen Guinea breitet sich aus. Im Nachbarland Liberia gibt es mehrere Verdachtsfälle. Auch Kanada meldet den ersten Verdachtsfall. Ein Mann, der gerade in Westafrika war, liegt im Krankenhaus.

Die Ebola-Epidemie im westafrikanischen Guinea breitet sich aus. Im Nachbarland Liberia gibt es mehrere Verdachtsfälle. Auch Kanada meldet den ersten Verdachtsfall. Ein Mann, der gerade in Westafrika war, liegt im Krankenhaus.

 

Ottawa - Ein Mann aus Kanada ist mit dem Verdacht auf eine Ebola-Infektion in ein Krankenhaus gekommen. Der Mann sei vor kurzem in Westafrika gewesen, berichteten kanadische Medien am Dienstag unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden der mittelkanadischen Provinz Saskatchewan. Er liege jetzt schwer krank in einer Klinik und eine der möglichen Diagnosen sei Ebola, sagte Denise Werker von der Gesundheitsbehörde. „Alles, was wir bislang wissen, ist, dass wir einen lebensbedrohlich kranken Menschen haben, der aus einem Land, wo die Krankheit vorkommt, hergereist ist.“

Derzeit liefen mehrere Tests, deren Ergebnisse frühestens im Lauf des Dienstags erwartet wurden. Erste Laborhinweise waren nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO jedoch negativ. Es sei aber noch nicht sicher, dass die ersten Ergebnisse auch eindeutig sein würden, sagte Wacker von der Gesundheitsbehörde. Das Infektionsrisiko für die Öffentlichkeit sei in jedem Fall gering.

Ebola-Epidemie in Guinea

Im westafrikanischen Guinea war vor kurzem eine Ebola-Epidemie ausgebrochen. Seit dem vergangenen Monat sind bereits fast 60 Menschen ums Leben gekommen. Besonders betroffen sind die Präfekturen Macenta und Guéckédou an der Grenze zu Sierra Leone. Es gibt Berichte wonach es auch dort erste Fälle geben soll.

Die Krankheit hat offenbar auch bereits auf das Nachbarland Liberia übergegriffen. Insgesamt gebe es dort derzeit acht Verdachtsfälle, teilte das Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Monrovia am Dienstag mit. Fünf der Patienten seien bereits gestorben. Bisher seien nur Orte direkt an der Grenze zu Guinea betroffen, zitierte die Zeitung „Front Page Africa“ die oberste Gesundheitsbeamtin Liberias, Bernice Dahn.

Ebola ist eine der weltweit gefährlichsten Krankheiten. Sie ist hochansteckend und endet meistens tödlich. Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Es existiert weder eine vorbeugende Impfung noch eine Therapie. Die Krankheit war erstmals 1976 im damaligen Zaire, dem heutigen Kongo, am Fluss Ebola aufgetaucht. Das Virus taucht immer wieder in entlegenen Dörfern Afrikas in der Nähe von Regenwäldern auf. Ebola zählt zur Gruppe der sogenannten hämorrhagischen Fieber.

Was ist der Ebola-Virus?

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Es löst hämorrhagisches - mit Blutungen einhergehendes - Fieber aus. Je nach Ausbruch sterben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge 25 bis 90 Prozent der Patienten daran. Trotz intensiver Forschung gibt es weder eine Impfung noch ein Heilmittel.

Seinen Ursprung hat das Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt zu erkrankten Tieren infizieren, unter anderem Affen. Von Mensch zu Mensch überträgt sich die Krankheit durch Blut und andere Körperflüssigkeiten.

Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Auskunft zwei Tage bis drei Wochen. Plötzlich setzen Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Schwächegefühl und Halsschmerzen ein. Später gehen Nieren- und Leberfunktion zurück, es können schwere innere Blutungen auftreten.

Ebola kommt vor allem nahe des Regenwaldes vor. Zum ersten Mal tauchte es 1976 im Sudan und im Kongo nahe des Ebola-Flusses auf. Ihm verdankt die Krankheit auch ihren Namen.