Knapp zwei Wochen nachdem ein Betrunkener in Waiblingen eine Helferin geschlagen und verletzt hat, nimmt jetzt das DRK Rems-Murr Stellung: Der Rettungsdienstleiter hält Gewalt gegen Einsatzkräfte für ein großes Problem.

Waiblingen - Knapp zwei Wochen nach dem Angriff auf eine Sanitäterin in Waiblingen hat das Rote Kreuz (DRK) Rems-Murr zu dem Vorfall Stellung genommen. Verbale Gewalt habe in den vergangenen Jahren zugenommen, so der DRK-Rettungsdienstleiter Marco Flittner in einer Mitteilung. „Unsere Mitarbeiter haben einen gewissen Schutzschild aufgebaut.“ Körperliche Angriffe wie der vom 13. Juni seien allerdings eine neue Qualität der Gewalt: „Das war keine Rangelei, sondern ein gezielter Schlag“, so Flittner.

 

An jenem Mittwoch war in Waiblingen ein betrunkener 48-Jähriger gestürzt, ein Bekannter von ihm hatte die 112 gewählt, um Hilfe zu holen. Eine Notfallsanitäterin und ihr Kollege brachten den Verletzten auf einer Trage zum Rettungswagen, um ihn vor den Blicken Umstehender zu schützen. In diesem Moment schlug der Mann ihr laut DRK und Polizei ohne Vorwarnung mit der Faust ins Gesicht. Sie musste im Krankenhaus versorgt werden.

Deeskalation ist Thema von Sanitäter-Fortbildungen

Durch Vorfälle wie jenen in Waiblingen würden die Helfer vorsichtiger, meint Flittner. Für die Arbeit der Rettungsdienste sei dies aber eine Gefahr: „Wenn wir eine Distanz zum Patienten aufbauen, können wir keinen Einsatz mehr leisten.“

Auf kritische Situationen bereiten sich Helfer im Rems-Murr-Kreis schon seit Längerem vor: Schon 2008 hatte es das erste Deeskalationstraining des DRK und der Polizei gegeben. Aktuell ist der Umgang mit Betrunkenen, mit Gewalt und Bedrohungen ein Teil des Fortbildungsprogramms des DRK.