Die AfD hat nach dem Anschlag in Hanau eine Mitverantwortung für rechte Gewalt scharf zurückgewiesen. Andere Parteien seien derweil für die Spaltung im Land verantwortlich.

Berlin - Die AfD hat bei einer Debatte im Bundestag nach dem rassistischen Anschlag von Hanau jede Schuldzuweisung für rechtsextreme Gewalt scharf zurückgewiesen. Abgeordnete der Partei verwiesen am Donnerstag in Berlin auf die Spaltung im Land, für die die anderen Parteien verantwortlich seien.

 

„Wenn extremistische Tendenzen in einer Gesellschaft erstarken, dann läuft für alle erkennbar etwas grundsätzlich schief. Dann muss sich vor allem die Politik fragen, was sie falsch gemacht hat“, sagte der AfD-Abgeordnete Roland Hartwig. „Dann ist es höchste Zeit, die Ursachen für die Fehlentwicklungen und die Verantwortlichen zu benennen.“

43-Jähriger tötet zehn Menschen

Der AfD-Politiker Gottfried Curio sagte an die Adresse der anderen Parteien: „Sie spannen ermordete Menschen vor den Karren Ihrer Parteipolemik!“ Die Motivation des Täters sei unklar. „Er war verrückt, und der AfD soll es in die Schuhe geschoben werden“, sagte er. „Der eigentliche Brandstifter beschuldigt den Feuermelder.“

Bei dem Anschlag hatte ein 43-jähriger Deutscher am 19. Februar neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Weitere Menschen wurden verletzt. Der Sportschütze soll auch seine Mutter getötet haben, bevor er sich selbst das Leben nahm. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der mutmaßliche Täter eine rassistische Gesinnung und war psychisch krank.