Die vor neun Monaten angegriffene Synagoge in Halle bekommt eine neue Eingangstür. Tischlermeister Thomas Thiele baute am Dienstagmorgen die alte Tür aus. Diese war von dem Attentäter mehrfach beschossen worden.

Halle - Neun Monate nach dem rechtsterroristischen Anschlag von Halle bekommt die angegriffene Synagoge eine neue Eingangstür. Begleitet von großem Medieninteresse baute Tischlermeister Thomas Thiele am Dienstagmorgen die alte Tür aus, die am 9. Oktober 2019 von dem Attentäter mehrfach beschossen worden war. Die Tür hielt dem Angriff stand, in der Synagoge hatten mehr als 50 Menschen den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur gefeiert. Als er nicht in das Gotteshaus gelangte, erschoss der Attentäter auf der Straße eine 40-Jährige und einen 20-Jährigen in einem Dönerimbiss.

 

Die Tat filmte der schwer bewaffnete Mann mit einer Helmkamera und übertrug die Bilder live ins Internet. Auf seiner Flucht verletzte er zudem mindestens zwei Menschen schwer.

Mahnmal soll entstehen

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Max Privorozki, sagte, es werde ein Mahnmal entstehen. Die alte Tür werde ein zentraler Bestandteil dessen sein. „Wir planen, dass zum 9. Oktober alles fertig ist“, sagte Privorozki mit Blick auf den dann ersten Jahrestag des Anschlags.

Am Landgericht Magdeburg ist für diesen Dienstag der dritte Verhandlungstag gegen den geständigen Angeklagten Stephan Balliet angesetzt. Der 28-Jährige ist wegen 13 Straftaten angeklagt, darunter Mord und versuchter Mord. An den ersten beiden Verhandlungstagen hatte Balliet keinerlei Reue gezeigt.