Nach dem wilden Antifa-Protest am 29. August wird das Verhalten eines Polizeibeamten von Kripo und Staatsanwaltschaft geprüft. Die Polizei beklagt „in der Gesamtschau“ vertauschte Rollen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Nach den Zwischenfällen nach einer Kundgebung gegen Rassismus am 29. August am Marienplatz hat die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) in einem offenen Brief an Polizeipräsident Franz Lutz heftige Kritik am polizeilichen Vorgehen geübt. Das Verhalten eines Polizeibeamten, der auf die Landesgeschäftsführerin der VVN, Janka Kluge, losging, sei „unentschuldbar“. Die 59-Jährige sei erkennbar nicht gewalttätig gewesen.

 

Das Verhalten des Beamten wird nach möglichen Straftaten überprüft. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Am Montag soll die 59-Jährige als Zeugin von der Kripo gehört werden. „Die Gesamtschau zeigt aber auch, dass es sich um einen unfriedlichen Aufzug handelte“, sagt Polizeisprecher Olef Petersen. Zuvor habe es Angriffe gegen Beamte sowie einen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz gegeben. Der Aufzug habe nicht mal einen erforderlichen Versammlungsleiter gehabt. Antifa-Aktivisten halten das für unnötig: Es liege in der Verantwortung der Polizei, „sich um eine solche Person zu bemühen“.