Kaninchen streicheln und Ponyreiten wird es bei Aktionen im KÖ8 in Köngen (Kreis Esslingen) nicht mehr geben. Das Centermanagement reagiert auf die Kritik von Peta.
Gut vier Wochen nach der Osteraktion mit Kaninchenstreicheln und Ponyreiten im Einkaufszentrum KÖ8 in Köngen hat sich die Tierrechtsorganisation Peta mit einem offenen Brief an das Centermanagement gerichtet. Darin bittet sie die Geschäftsführung, „tierquälerische“ Veranstaltungen zu unterlassen. Der Textilhandelskette AWG ist eigenen Angaben zufolge das Schreiben zwar nicht bekannt, dennoch kündigt sie Konsequenzen an.
Der kleine Streichelzoo war eine der Attraktionen am Karsamstag. Laut Peta wurden den Kindern Kaninchen zum Streicheln auf den Schoß gesetzt sowie in einer Art Auslauf zum Anfassen angeboten. An dem Unterstand hätten sich den ganzen Nachmittag über Kinder mit ihren Eltern gedrängt – Versteckmöglichkeiten habe es für die Tiere jedoch nicht gegeben, kritisiert Peta-Fachreferentin Jana Hoger. Außerdem konnten die Kinder auf einem Parkplatz auf Ponys reiten. „Die Tiere waren hierbei der dauerhaften Sonneneinstrahlung schutzlos ausgesetzt.“
Der Transport, die laute Umgebung, die Menschenmassen, das permanente Anfassen: Laut Hoger gehen derartige Events mit „massivem Stress“ für die Tiere einher. Zudem würden Veranstaltungen wie diese Kindern und Erwachsenen suggerieren, dass es normal und in Ordnung sei, Tiere auszunutzen. „Es ist dringend an der Zeit, dass wir unseren Umgang mit anderen fühlenden Lebewesen überdenken“, sagt sie deutlich.
Bei den Verantwortlichen ist der Appell der Tierschützer angekommen. „AWG ist das Tierwohl sehr wichtig“, beteuern die Geschäftsführer Michael Hövelmann und Thorsten Schaefer in einer Stellungnahme. „In unserem Sortiment gibt es zum Beispiel keine Kleidung, in der Echtpelz oder andere Materialien verarbeitet sind, die Peta zu Recht ausgeschlossen wissen möchte.“
Dieser Vorgang, erklären Hövelmann und Schaefer, habe sie dahingehend „sensibilisiert, dass gut gemeinte Aktivitäten für Kinder wie Ponyreiten oder das Streicheln von kleinen Hasen – trotz der strahlenden Kinderaugen – dem Tierwohl nicht zuträglich sind.“ In der Folge kündigen die Geschäftsführer an: „AWG wird deshalb zukünftig auf solche Aktionen verzichten.“