Das Gericht hat den Antrag gegen seine Abschiebung bereits zweimal abgelehnt – trotzdem versucht der in Ellwangen festgenommene Togoer mit allen juristischen Mitteln in Deutschland bleiben.

Stuttgart - Der in einer Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen festgenommene Asylbewerber aus Togo versucht mit allen juristischen Mitteln, seine Abschiebung nach Italien zu verhindern. Sein Anwalt reichte eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichthof in Mannheim ein, wie Rechtsanwalt Engin Sanli am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Damit geht er gegen den vom Verwaltungsgericht Stuttgart abgelehnten Eilantrag vor. Dieses hatte am Dienstag den Weg für eine Überstellung nach Italien frei gemacht.

 

Der erstinstanzliche Beschluss sei unanfechtbar, erklärte ein Sprecher des Verwaltungsgerichtshofs. Unzulässige Rechtsmittel werden im Allgemeinen abgelehnt. Bis wann der vierte Senat des Verwaltungsgerichtshofs eine Entscheidung treffen wird, war zunächst unklar. Der Anwalt des Togoers kündigte an, in einem weiteren Schritt eventuell das Bundesverfassungsgericht anrufen zu wollen.

Der Fall des Togoers hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil die Polizei beim ersten Festnahmeversuch am Widerstand von 150 bis 200 Mitbewohnern der Flüchtlingsunterkunft gescheitert war. Als der Mann schließlich festgenommen wurde, hatte sein Anwalt beantragt, die geplante Abschiebung nach Italien aufzuheben. Das hatte das Verwaltungsgericht Stuttgart abgelehnt. Der 23-Jährige müsse das Asylverfahren von Italien aus betreiben.