Einer der Männer, die sich im April in der Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen gegen einen Einsatz der Polizei stellten, ist nun zurück.

Stuttgart - Mehr als 200 Besucher feierten in Stuttgart ausgelassen seine Rückkehr: Alassa M., einer der Rädelsführer, die im vergangenen Mai in der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Ellwangen die Abschiebung eines Mannes aus Togo verhindert hatten, ist wieder zurück in Deutschland. Das verkündete der Freundeskreis Alassa, der sich nach der Abschiebung des Kameruners nach Italien formiert hatte – und mit diesem laut einem Bericht auf der Webseite der „Roten Fahne“ ausgiebig Weihnachten gefeiert hat.

 

Der Fall hatte bundesweit Aufsehen erregt: Ende April wollten Polizisten einen Mann aus Togo in der LEA Ellwangen abholen. M. und weitere Mitbewohner verhinderten die Abschiebung. Drei Tage darauf stürmten Hunderte Polizisten das Flüchtlingsheim und nahmen mehrere Bewohner fest. Alassa M. wurde im Juni nach Italien abgeschoben, da er dort erstmals europäischen Boden betreten hatte. Von dort aus hat er erneut Asyl beantragt, wie eine Sprecherin des Regierungspräsidiums gegenüber dem SWR bestätigte. Dies sei laut Gesetz möglich.

Vorgehensweise der Polizei erregte die Gemüter

Aber auch die Art und Weise, wie die Polizei bei der Großrazzia in Ellwangen vorging, erregte die Gemüter. Noch in Italien hatte der Kameruner gegen das Land Baden-Württemberg wegen der angeblich brutalen Vorgehensweise der Polizei geklagt. Das Geflüchtetennetzwerk Refugees4Refugees kritisierte damals den Einsatz als furchteinflößend. Mitten in der Nacht hätten Beamte mit Helmen, Sturmhauben und schusssicheren Westen die unabgeschlossenen Türen eingeschlagen und seien hereingestürmt, kritisierte damals ein Sprecher.

Die Polizei Aalen hielt dagegen, dass der Einsatz „unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen“ durchgeführt wurde. Die Entscheidung des Stuttgarter Verwaltungsgerichts zum Klageverfahren steht noch aus. Das Land Baden-Württemberg habe bisher noch keine Stellung zu den Vorwürfen genommen, berichtet der Freundeskreis des Kameruners.

M. wurde laut dem SWR-Bericht inzwischen in die LEA Karlsruhe verlegt, wo er auf die Entscheidung seines Asylfolgeantrags wartet.