Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erinnert daran, dass nach Weihnachten wieder die verschärften Regeln gelten – und ruft dazu auf, diese Regeln nicht auszureizen.

Stuttgart - Trotz teils chaotischer Zustände durch zahlreiche Tagesausflügler rund um Weihnachten vor allem im Schwarzwald plant die Regierung keine Verschärfung der Corona-Regeln zum langen Wochenende. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart erklärte am Montag aber: „Wir appellieren an die Menschen, auf Tagesausflüge zu verzichten und die bestehenden Regeln nicht auszureizen.“

 

Er wies darauf hin, dass die Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen für private Treffen lediglich über die Weihnachtsfeiertage galten. Auch an Silvester, Neujahr sowie dem Wochenende sind damit tagsüber Sport und Bewegung an der frischen Luft nur alleine, mit Angehörigen des eigenen Haushalts oder mit einer weiteren, nicht im selben Haushalt lebenden Person erlaubt.

Über die Weihnachtsfeiertage hatte es mancherorts Verkehrschaos gegeben, zudem registrierte die Polizei zig Verstöße gegen die Corona-Verordnung wie Mindestabstände. Allein in die Gemeinde Dobel (Kreis Calw) strömten Hunderte Menschen für Schlittenfahrten und Wanderungen. Die Parkplätze waren überfüllt, es bildeten sich Staus.

Mehr als 180 Falschparker bekamen nach Polizeiangaben ein Verwarnungsgeld. Die Zufahrten wurden zwischenzeitlich für Nicht-Einheimische gesperrt. Warum es sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Pforzheim gerade auf Dobel konzentriert habe, vermochte ein Sprecher am Montag nicht zu sagen.

Skilifte stehen still

Konsequenzen für das anstehende Wochenende samt Feiertag würden mit den Ordnungsbehörden vor Ort besprochen. Im Rathaus Dobel war für Nachfragen zunächst niemand zu erreichen. Wie sich die Lage entwickelt, hänge wohl stark vom Wetter ab, so der Polizeisprecher. Die Prognosen klingen bislang durchaus winterwetter-ausflugstauglich. Skilifte stehen wegen der Maßnahmen gegen die Pandemie aber still.

Am beliebten Ausflugsziel Mummelsee herrschten ebenfalls „chaotische Zustände“ beim Parken, wie ein Sprecher der Offenburger Polizei sagte. Allein am Sonntagnachmittag seien hier knapp 200 Verstöße geahndet worden - etwa wegen Parkens im absoluten Halteverbot. Entlang der Schwarzwaldhochstraße (B500) hätten so viele Autos gestanden, dass Polizei und Rettungskräfte kaum durchgekommen seien.

Mittels Lautsprecherdurchsagen seien die Ausflügler dazu aufgefordert worden, die Corona-Abstandsregeln einzuhalten. Aufgrund der schieren Masse an Menschen sei eine durchgehende Ahndung von Verstößen aber nicht möglich gewesen. Für das verlängerte Neujahrswochenende seien von Seiten der Polizei zunächst aber keine Maßnahmen geplant, um einen möglichen erneuten Besucheransturm einzudämmen.

Auch am Kandel nahe Freiburg gab es laut Polizei am Wochenende wieder Chaos. Am Samstag sei der Parkplatz überfüllt gewesen, zahlreiche Parkverstöße wurden angezeigt. Auch hier riefen Beamte per Lautsprecher dazu auf, den Mindestabstand einzuhalten. Man habe „den Berg beschallt“, sagte ein Sprecher. Ab 12.00 Uhr wurde an beiden Wochenendtagen die Zufahrt zum Kandel zumindest teilweise gesperrt. Konkrete Planungen, um ähnliche Szenen am kommenden Wochenende zu verhindern, gab es laut einem Polizeisprecher aber zunächst nicht.