Ein 50-Jähriger ist wegen versuchten Mordes in Haft. Er soll am Montag in Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) in der eigenen Wohnung Feuer gelegt haben. Anschließend soll er auf abenteuerliche Weise geflüchtet sein.

Ludwigsburg: Frank Ruppert (rup)

Nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Bietigheimer Gartenstraße hat die Polizei einen 50-jährigen Bewohner des Hauses festgenommen. Er steht im Verdacht, den Brand in seiner Wohnung im ersten Obergeschoss absichtlich gelegt zu haben. Anschließend sollen er und zwei Familienangehörige über ein angrenzendes Dach vor den Flammen geflüchtet sein.

 

Die Polizei rettete drei Menschen, die sich im Dachgeschoss aufgehalten hatten. Auch im Erdgeschoss konnten zwei Bewohner noch rechtzeitig das Haus verlassen. Am Montagmorgen um kurz vor 8 Uhr stieg aus dem Haus nahe der Freiberger Straße eine große Rauchsäule empor, die weit über die Stadtgrenzen sichtbar war.

Den Brand konnte die Feuerwehr schnell löschen. Held des Tages war aber ein Polizist des Polizeireviers Bietigheim-Bissingen, der vor Eintreffen der Feuerwehr das brennende Gebäude betrat und Bewohner rettete. Alle Personen blieben hierbei unverletzt. Eine Tat, die laut Feuerwehrkommandant Frank Wallesch Schlimmeres verhindert habe.

Verdächtiger sitzt in JVA

Auch die Rückseite des Hauses ist gezeichnet. /Werner Kuhnle

Der 50-jährige Tatverdächtige wurde am Dienstag einer Haftrichterin am Amtsgericht Heilbronn vorgeführt. Sie erließ einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes, schwerer Brandstiftung und Körperverletzung. Seither sitzt der 50-Jährige in einer Justizvollzugsanstalt. Weitere Hintergründe zur Tat gaben Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag nicht bekannt.

Bewohner in städtischen Unterkünften

Laut Stadtverwaltung wurden sowohl Familienmitglieder des mutmaßlichen Täters, als auch eine weitere Familie aus dem unbewohnbaren Haus in städtischen Unterkünften untergebracht. „Das lief glücklicherweise recht zeitnah. Aus Sicht der Stadt ist die Unterbringung der Betroffenen in solchen Fällen oberste Prämisse“, sagt Ina Klein vom Presseamt der Stadt. Das Haus sei im Übrigen zuvor nicht besonders aufgefallen.