Bundespräsident Joachim Gauck hat seine Teilnahme an der Trauerfeier für die Opfer der Brandkatastrophe am Samstag im Schwarzwald angekündigt.

Titisee-Neustadt - Bundespräsident Joachim Gauck hat seine Teilnahme an der Trauerfeier für die Opfer der Brandkatastrophe im Schwarzwald angekündigt. Er werde am Samstag an dem ökumenischen Gottesdienst im St.-Jakobus-Münster in Titisee-Neustadt teilnehmen, teilte das Bundespräsidialamt am Donnerstag in Berlin mit. Für die Bundesregierung will Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) nach Titisee-Neustadt kommen.

 

Eine Sprecherin des Bundespräsidenten sagte, das Staatsoberhaupt werde keine Rede halten. Er sei eine stille Teilnahme. Neben Gauck wollen auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Reinhold Gall (SPD) teilnehmen. Für den Tag ist Trauerbeflaggung in ganz Baden-Württemberg angeordnet. Die Trauerfeier wird live im Südwestrundfunk (SWR) übertragen.

Verpuffung löste verheerenden Brand aus

Bei dem Brand in einer Behindertenwerkstatt waren am Montag 13 Behinderte und eine Betreuerin ums Leben gekommen. Zudem wurden mehrere Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Als Ursache für die Brandkatastrophe gilt eine Verpuffung. In einem Raum der Behindertenwerkstatt hatte den Ermittlern zufolge ein Gasofen gestanden, der mit einer Gasflasche verbunden war. Aus bislang ungeklärter Ursache war das Gas unkontrolliert ausgeströmt, hatte sich entzündet und war verpufft.

Die Polizei versucht weiterhin zu ermitteln, ob technische Mängel, menschliches Versagen oder Vorsatz die Ursache dafür waren. Ein Polizeisprecher sagte am Donnerstag auf dapd-Anfrage, die 60-köpfige Ermittlungsgruppe arbeite nach wie vor mit Hochdruck an der Aufklärung der Hintergründe. Auch die genaue Todesursache einiger Opfer sei noch unklar. Die Obduktion sei noch nicht abgeschlossen.

Den Gottesdienst am Samstag halten der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch und der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden, Ulrich Fischer. Die Trauerandacht wird den Kirchen zufolge live ins Freiburger Münster übertragen. So hätten Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit, gemeinsam zu trauern, ohne nach Titisee-Neustadt fahren zu müssen, hieß es.

Gebete für Opfer in Gottesdiensten am Sonntag

Zollitsch und Fischer riefen die Menschen am Donnerstag dazu auf, für Opfer, Angehörige und Rettungskräfte zu beten. In allen Gottesdiensten der Erzdiözese Freiburg und der Evangelischen Landeskirche Baden soll am kommenden Sonntag der Opfer gedacht und für die Angehörigen und Rettungskräfte gebetet werden.

Innenminister Gall dankte unterdessen in einem persönlichen Brief den Einsatzkräften bei der Brandkatastrophe. „Sie alle haben an diesem Nachmittag Herausragendes, teilweise sogar Übermenschliches geleistet“, schrieb Gall nach Angaben seines Ministeriums. Den Helfern wünschte er, dass sie die schrecklichen Ereignisse bald vergessen können. Gall betonte zugleich, dass 87 Menschen aus dem brennenden Gebäude gerettet werden konnten. „Das sollte uns ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht sein“, heißt es in dem Brief.