Nach dem Busdepot-Brand im Stuttgarter Osten stehen in der hessischen Hauptstadt 40 Fahrzeuge des Typs e-Citaro im Visier. Nicht zum ersten Mal.
Stuttgart - Nach München könnte nun auch in Wiesbaden die zeitweise Stilllegung der Daimler-Elektrobusse e-Citaro drohen. „Bei uns sind es rund 40 Busse, die betroffen sein könnten“, sagt Christian Giesen, Sprecher der ESWE Verkehrsgesellschaft in der hessischen Hauptstadt. Nach dem Großbrand im Busdepot Gaisburg der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) Ende September, bei dem 25 Busse aller Art zerstört wurden und Millionenschaden entstand, steht die Ursachenforschung noch am Anfang. Im Fokus steht ein Bus der Serie e-Citaro von Daimler.
In Wiesbaden laufen Gespräche: „ESWE Verkehr steht aktuell in engem Kontakt mit Evobus als Hersteller der e-Citaros und richtet sich nach dessen Empfehlungen“, sagt Sprecher Giesen auf Anfrage. Über Maßnahmen sei noch nicht entschieden.
Die Wiesbadener Verkehrsbetriebe sind nicht zum ersten Mal betroffen: Als zu Jahresbeginn Isolationsfehler in den Festkörperakkus festgestellt worden waren, musste das Verkehrsunternehmen 21 neue Mercedes-Elektrobusse außer Betrieb setzen.
Auslöser war ein Busbrand am 4. Februar gegen 0.15 Uhr in der Evobus-Produktion in Mannheim. Dies führte im Juli zu einer Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung Wiesbaden. Die Antwort der Stadt am 23. September: Ursache sei eine „fehlerhaft gefertigte Batterie“ gewesen. Eine Woche später brannte es in Gaisburg.
Bereits am Freitag hatte die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG ihre acht Daimler-Elektrobusse „vorsorglich außer Betrieb“ genommen. Ein Signal: MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann ist Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen.
Nach wie vor ist die Abstellhalle des Busdepots nicht begehbar. Gaisburg ist die einzige Ladestation für E-Busse gewesen, die zwei verbliebenen sind so außer Gefecht.
