Eine Sprecherin wies darauf hin, dass die Corona-Schutzmaßnahmen in den Amazon-Werken teilweise sogar über die Länderregelungen hinausgehe. Angaben zur genauen Zahl der Infizierten werden aber unter Verweis auf den Datenschutz keine gemacht.

Bayreuth/Garbsen - Nach zwei größeren Corona-Ausbrüchen in Amazon-Zentren hat das Unternehmen Vorwürfe über angeblich mangelhaften Gesundheitsschutz zurückgewiesen. Nach Angaben der Behörden haben sich in Garbsen bei Hannover rund 100 Beschäftigte und in Bayreuth mindestens 61 Mitarbeiter infiziert.

 

Die Gewerkschaft Verdi forderte die Gesundheitsämter auf, gerade im Weihnachtsgeschäft in den nächsten Tagen die Bedingungen für das Personal des Online-Händlers zu verbessern. Auch bei Amazon in Borgstedt (Schleswig-Holstein) habe es eine größere Zahl an Infektionen gegeben, erklärte Verdi. Dazu gab es zunächst keine weiteren Angaben von anderer Stelle. Hygiene, Abstandhalten und Sauberkeit würden bei dem Konzern vernachlässigt, kritisierte die Gewerkschaft.

„Bei uns gilt zum Beispiel der Mindestabstand von zwei Metern“

Eine Amazon-Sprecherin wies hingegen am Donnerstag darauf hin, dass das Unternehmen bei den Corona-Schutzmaßnahmen teilweise über die einzelnen Länderregelungen hinausgehe. „Bei uns gilt zum Beispiel der Mindestabstand von zwei Metern“, betonte sie.

Im Fall von Bayreuth, wo nach Amazon-Angaben 250 Beschäftigte arbeiten, gab das Landratsamt Bayreuth die Zahl von 61 infizierten Mitarbeitern bekannt. Dabei handele es sich aber nur um Angestellte, die in Stadt und Landkreis Bayreuth wohnen.

Ob darüber hinaus noch weitere Mitarbeiter des oberfränkischen Standortes positiv getestet wurden, blieb offen. Amazon selbst macht unter Verweis auf den Datenschutz keine Angaben zur Zahl der Infizierten. Im niedersächsischen Garbsen sind nach Konzernangaben im Weihnachtsgeschäft mehr als 900 Mitarbeiter beschäftigt.