Bei der Greenpeace-Aktion in der Münchner Arena flog ein Pforzheimer den Gleitschirm. Wie kam der Bezug zum Südwesten zustande und wie reagiert der Mann am Tag nach dem Vorfall?

Digital Desk: Katrin Maier-Sohn (kms)

Pforzheim - Laut einem Sprecher von Greenpeace Deutschland geht es dem Aktivisten, der am Dienstag mit einem Motorschirmflieger in die Münchner Fußball-Arena geflogen ist, gut. Er sei allerdings noch mental mitgenommen.

 

Der 38-jährige Pforzheimer war kurz vor Anpfiff des EM-Vorrundenspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich unkontrolliert mit einem motorisierten Gleitschirm aufs Spielfeld geflogen und hatte dabei zwei Menschen verletzt. „Der Pilot ist sehr erleichtert, dass die beiden Verletzten inzwischen aus dem Krankenhaus sind“, sagte der Greenpeace-Sprecher unserer Zeitung.

Aktivist war bekannt für seine besonderen Fähigkeiten

Der Aktivist stamme zwar aus Pforzheim, jedoch habe es sich bei der Aktion nicht um einen Protest speziell aus der Gruppe Pforzheim gehandelt. Vielmehr gebe es unter den Greenpeace Aktiven einige mit besonderen Fähigkeiten, wie Schlauchboot fahren oder Gleitschirmfliegen. Daher käme auch der Pforzheim-Bezug bei dem Vorfall in München, so der Sprecher.

Der Hintergrund: Kurz vor dem Anpfiff des EM-Spiels zwischen Deutschland und Frankreich am Dienstagabend hatte ein Motorschirm-Flieger sich selbst und die Fans in der Arena mit einer Notlandung im Stadion in Gefahr gebracht. Zwei Männer wurden verletzt. Hinter der Aktion stand die Umweltorganisation Greenpeace, die damit gegen den Sponsor Volkswagen protestieren wollte. Greenpeace entschuldigte sich wenig später für den missglückten Protest, es sei nie die Absicht gewesen, das Spiel zu stören oder Menschen zu verletzen. Die Bundesregierung hat die missglückte Greenpeace-Protestaktion im Münchner EM-Stadion scharf kritisiert. „Das war eine unverantwortliche Aktion, die Menschen in große Gefahr gebracht hat“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin.