Die breite Front an Gegnern des Verfassungsreferendums feiert, während Matteo Renzi als Verlierer nach Hause geht. Wer sind die Köpfe, die jetzt in der Öffentlichkeit stehen?

Rom - Sie haben lautstark für das „Nein“ beim Referendum geworben, bei dem Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi als Verlierer hervorgeht. Die breite Front an Gegnern jubelt. Wer vom Ausgang des Referendums profitieren könnte:

 

Fünf-Sterne-Bewegung

„Hurra!“ war das erste Wort, das der Anführer des „Movimento 5 Stelle“ in die Welt schickte, nachdem Renzi seine Niederlage eingestanden hatte. Kabarettist Beppe Grillo konnte mit seiner 2009 als eurokritische Protestinitiative gestarteten Partei wohl auch deshalb so schnell Erfolge verbuchen: Unkonventionell wie sie sich gibt hebt sie sich vom verrufenen Politikbetrieb ab. Die Fünf-Sterne-Bewegung will sich weder rechts noch links einordnen, bezeichnt sich lieber als unabhängig und anti-elitär. Bei der Parlamentswahl holte sie 2013 aus dem Stand 25,5 Prozent und stellt seither die stärkste Oppositionspartei im Parlament. Umfragen sehen sie mittlerweile bei etwa 30 Prozent. Nach dem Referendum ließ die Partei verlauten: Sie sei bereit, Italien zu regieren.

Die Fünf-Sterne-Bewegung hofft, nach der Niederlage Renzis bei Neuwahlen ihren Einfluss zu vergrößern. Wenn es nach Roms Bürgermeister Virginia Raggi geht, beflügelt der Ausgang der Volksabstimmung die Partei: „Jetzt bauen wir das Land wieder auf. Unsere Revolution macht nicht in Rom und Italien Halt.“ Dabei hat die junge Rechtsanwältin in Rom selbst noch einige Baustellen: Seit ihrer Wahl im Juni wird ihr immer wieder Organisationschaos vorgeworfen, mehrere ihrer Mitstreiter sind schon zurückgetreten. Die Fünf-Sterne müssen erst beweisen, dass sie Führung können - und dass sie einen Kandidaten haben, der bei einer Parlamentswahl bestehen kann. Anführer Grillo kommt dafür jedenfalls nicht in Frage: Er darf selbst gar nicht im Parlament sitzen, da er nach einem Autounfall wegen fahrlässiger Tötung vorbestraft ist.