Weil er sehr viel Zeit für die Dopingkontrolle benötigte, durfte Moskaus Kapitän zuhause schlafen.

Stuttgart - Kevin Kuranyi hat nach der 0:2-Niederlage von Dynamo Moskau beim VfB Stuttgart eine zusätzliche Nacht in der alten Heimat verbracht: Da der 30-Jährige - wie auch VfB-Torjäger Vedad Ibisevic - sehr viel Zeit bei der Dopingkontrolle nach dem Playoff-Hinspiel zur Europa League benötigte, fuhr die Mannschaft ohne ihn mit dem Bus zum Flughafen und hob dann auch ohne ihren Kapitän von Leinfelden-Echterdingen nach Moskau ab.

 

Dynamo-Coach Dan Pretescu war wegen der enttäuschenden Leistung seines Teams zwar angefressen, zeigte beim früheren deutschen Nationalstürmer dennoch Gnade und erlaubte ihm, in Stuttgart zu übernachten, den Donnerstag frei zu nehmen und später nachzufliegen.

"Am Ende hatten wir leider keine Kraft mehr"

Gegen 22.30 Uhr am Mittwochabend erst, also rund zweieinhalb Stunden nach dem Abpfiff, hatte Kuranyi die VIP-Loge in der Mercedes-Benz-Arena erreicht, in der seine Familie den Kick verfolgt hatte. Seine Angehörigen waren bereits gegangen, also brachte ihn sein guter Freund Felix Luz (von 1996 bis 2005 beim VfB) nach Hause nach Stuttgart-Sonnenberg.

Am Donnerstagmittag will Kevin Kuranyi Stuttgart wieder verlassen.

Für den 30-Jährigen wurde die besondere Partie beim VfB zu einer besonders misslungenen: Er bekam kaum einen Stich gegen die Innenverteidiger Serdar Tasci und Maza, litt ab der 60. Minute an Krämpfen in den Beinen und bekam dann auch noch einen Tritt auf den Fuß. In der 75. Minute wurde er ausgewechselt, den zweiten Ibisevic-Treffer musste sich er tatenlos von der Bank aus anschauen.

"Am Ende hatten wir leider keine Kraft mehr. Jetzt zeigt sich, dass wir in der Saisonvorbereitung nicht gut gearbeitet haben", sagte Kuranyi nach der Partie. "Und zwei Tore im Rückspiel aufzuholen wird verdammt schwer."