Nach dem Tod von Eisbärdame Corinna überlegt die Wilhelma, wie es mit den Bären weitergeht. Ein Aus für die weißen Riesen im Stuttgarter Zoo steht derzeit nicht zur Debatte.

Stuttgart - Mit Corinnas Tod endet die Haltung von Eisbären in der Wilhelma aber höchstwahrscheinlich nicht. Die 1991 eröffnete Anlage entspricht nach Aussage der Wilhelma nach wie vor den Richtlinien für die Haltung von Bären. 1991 zogen neben Corinna sogar vier weitere Eisbären in das Areal ein. Auch nach Antons Tod 2014 hat man im Stuttgarter Zoo immer wieder männliche Eisbären als Gäste aufgenommen, die in anderen Zoos für kurze Zeit isoliert werden mussten.

 

Interne Prüfphase beginnt

Aber weder mit Felix noch mit Yoghi wollte die betagte Corinna noch irgendetwas zu tun haben. Eisbären leben außerhalb der Paarungszeit als Einzelgänger, alte Tiere wollen sogar komplett ihre Ruhe haben. Die Wilhelma hätte dagegen gerne wieder Leben im Gehege. „Wir wollen mit Eisbären weitermachen“, erklärt Ulrike Rademacher. Für die Raubtier-Kuratorin der Wilhelma beginnt jetzt eine interne Prüfphase, wie man konkret im Bärenbereich die Zukunft gestalten will. Dazu muss man sich über das europäische Zuchtprogramm informieren, was gerade gefragt ist und was man sich in Stuttgart vorstellen kann. Möglichkeiten gibt es mehrere.

Denkbar sind auch nur männliche Tiere

So kann man zum Beispiel wieder ein Pärchen zur Zucht nach Stuttgart holen, da man die Bären in dem Gehege isolieren kann. Denkbar sind aber auch nur männliche Tiere, die wie Yoghi und Felix sozusagen auf Urlaub in die Wilhelma kommen. „Darüber werden wir uns jetzt Gedanken machen“, sagt Kuratorin Rademacher. Wie lange die Zoobesucher auf Eisbären verzichten müssen, kann sie aktuell nicht sagen. „Aber es macht natürlich keinen Sinn, den Besuchern jahrelang eine leere Anlage zu präsentieren.“