Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

„Mir war es wichtig, diese Diskussion in Respekt zu führen. Es ist nicht nur eine Position theologisch möglich“, sagt Nikolaus Schneider noch heute. Damals waren für viele Kritiker die Positionen des Kirchenmannes und die des Privatmannes nicht klar voneinander getrennt. „Ich sehe sehr wohl die Plausibilität anderer Positionen“, sagt er. Ihnen mit Respekt zu begegnen „war ein wichtiger Beitrag, den die Kirche in einer solchen Situation leisten kann“. Im November 2015 hat der Bundestag das Wirken von Sterbehilfevereinen für strafbar erklärt.

 

Die Diskussion, wie sie einmal sterben wollen, ist für die Schneiders damit nicht beendet. Eine Vorsorgevollmacht wollen sie demnächst abfassen.

Sie Mein Mann meint, wenn er keine Schmerzen hat, kann man in Ruhe abwarten, bis Gott den Cut setzt. Er Schmerzen sind ein wesentlicher Punkt. Sie Ohne Schmerzen kannst du auch drei Jahre einfach rumliegen.
Das wäre für Sie nichts?
Sie Nein.
Er Aber wie willst du das vermeiden? Du wirst professionell genauso gepflegt.
Sie Ja, aber wenn menschliche Beziehungen die Lebensqualität bestimmen und das nicht mehr geht, wenn das ganz klar ist, wenn ich nur noch ein gepflegter Körper bin, will ich das nicht. Dann will ich keine Antibiotika und kein Essen.
Er Das könnte ich mir für mich auch vorstellen.
Sie Aber das war doch immer der Punkt.
Er Langsam. Der Punkt ist, willst du zulassen, dass man selber das Leben verkürzt.
Das fängt mit der Magensonde an.
Er Ich will keine Magensonde. Wenn ich dahindämmere, sollen sie mir auch kein Antibiotikum geben. Wenn mein Körper signalisiert, jetzt ist Sterben dran, dann möchte ich nicht dahingehend behandelt werden, dass dieses Signal gestoppt wird.