Der Duisburger OB Adolf Sauerland hat wegen der Loveparade-Katastrophe sein Amt verloren. Fast 130.000 Duisburger stimmten für seine Abwahl.

Duisburg - Der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) verliert wegen der Loveparade-Katastrophe sein Amt. Bei einem Bürgerbegehren stimmten am Sonntag fast 130.000 Duisburger für die Abwahl des 56-Jährigen, wie Wahlleiter Peter Greulich am Abend mitteilte. Das waren deutlich mehr als die für eine Abwahl notwendigen rund 92.000 Stimmen. Für einen Verbleib Sauerlands im Amt sprachen sich nur rund 21.500 Wähler aus. Jetzt muss innerhalb von sechs Monaten ein Nachfolger gewählt werden.

 

Ein Bürgerbündnis hatte mit Unterstützung von Parteien und Gewerkschaften die Ablösung des 56-jährigen gefordert. Die Gegner Sauerlands machten den Oberbürgermeister politisch verantwortlich für die Genehmigung der Techno-Party. Dabei waren vor eineinhalb Jahren 21 Menschen in einem Massengedränge gestorben und Hunderte verletzt worden. Die Kritiker warfen Sauerland außerdem "völliges Versagen" beim Umgang mit Opfern und Angehörigen vor.

Der Oberbürgermeister hatte den Verletzten und Angehörigen der Opfer lange eine Entschuldigung verweigert. Bei den Trauerfeiern nach der Katastrophe war er danach von den Angehörigen nicht erwünscht und nahm mit Rücksicht auf deren Gefühle nicht teil. Einen Rücktritt lehnte Sauerland trotz heftiger Kritik stets ab. Die reguläre Amtszeit des Oberbürgermeisters hätte bis Spätsommer 2015 gedauert.