Die Grünen müssen den Chefsessel im Rathaus räumen. Im Gemeinderat beanspruchen sie die Führung für sich, wie aber verhalten sich die möglichen Bündnispartner?

Stuttgart - Das Ergebnis der OB-Wahl in Stuttgart drängt die erfolgsverwöhnten Grünen in eine Findungsphase. Im Gemeinderat sind sie eine Macht, in einem ökosozialen Bündnis könnten sie dem neuen Stadtchef Frank Nopper und seiner CDU viele Themen von Klima bis Verkehr diktieren. Doch dazu muss sich die Öko-Fraktion emanzipieren. Viel zu lange haben die 16 Köpfe bis zur Selbstaufgabe eine Symbiose mit Fritz Kuhn gepflegt, die letztlich ihm allein nutzte. Kuhn galt als Vordenker, als Stratege mit Konzepten. Die Grünen hätten die konsequente Umsetzung, eben Gestaltung statt Verwaltung, in den Blick nehmen müssen, stattdessen ergingen sie sich in Nibelungentreue.