EADS-Gesamtbetriebsratschef Rüdiger Lüthjen hat bereits einen „sozialverträglichen Umbau“ des Konzerns angemahnt. Denn vermutlich wird das laufende Sanierungsprogramm für die Wehrtechnik demnächst verschärft. Bislang geplant ist der Abbau von 850 Stellen – damit sollen die Kosten um jährlich rund 570 Millionen Euro gesenkt werden. Der neue Konzernteil Airbus Verteidigung und Raumfahrt mit seinen insgesamt 45 000 Beschäftigten sei gebildet worden, um Kosten zu reduzieren und Synergien zu heben, ließ Enders mitteilen. Was das im Detail bedeutet, vor allem für das Personal, will er im vierten Quartal sagen.

 

Den Beschäftigten in den Krisensparten dürfte beim Blick in die Zukunft angst und bange werden. Die noch erfolgreichen Militärjets Tornado und Eurofighter haben ein Verfallsdatum. Bemannte Kampfflugzeuge gelten als Auslaufmodelle. Die Zukunft gehört unbemannten Drohnen. Ob die je in größerem Umfang aus Airbus-Produktion fliegen werden, darf vor dem Hintergrund der aktuellen Vorgänge um Euro Hawk bezweifelt werden.

Was immer Enders Ende des Jahres noch an unangenehmen Details verkünden wird, weiterer Stellenabbau in den Airbus-Wehrsparten ist mittel- bis langfristig vorprogrammiert. Dafür hat vor allem die deutsche Politik mit ihrem Veto bei BAE Systems gesorgt. Bei einer Fusion wären ernsthafte Angriffe auf den lukrativen US-Rüstungsmarkt möglich gewesen. In Europa gibt es dagegen „noch viele Jahre“ Budgetrestriktionen, ist Enders klar.