In Donald Trumps Golfclubhaus in New Jersey geben sich mögliche Minister die Klinke in die Hand. Da werden selbst aus Ex-Kritikern „riesige Talente“. Noch hält sich Trump darüber bedeckt, wen er auf Schlüsselposten im Außen- und Justizministerium sehen will.

Bedminster - Der gewählte US-Präsident Donald Trump lässt nach Sichtung mehrerer möglicher Ministerkandidaten mit Bekanntgaben noch auf sich warten. Es gebe „einige wirklich wunderbare Leute, die für das Land arbeiten“ würden, sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) lediglich. „Wir hatten einige tolle Treffen. Ihr werdet bald davon hören.“

 

Trump empfing am Wochenende im Clubhaus seines Golfplatzes in Bedminster im Staat New Jersey unter anderem seinen Kritiker Mitt Romney, den gescheiteren Präsidentschaftskandidaten des Jahres 2012. Zudem sprach er mit Kris Kobach, ein Minister im Staat Kansas, den pensionierten Generälen James Mattis und John Kelly sowie dem milliardenschweren Investor Wilbur Ross. Letzteren hat Trump offenbar als potenziellen Kandidaten für das Amt des Handelsministers im Blick. Auf die Frage, ob er den Posten wolle, sagte Wilbur jedoch lediglich, das werde die Zeit zeigen.

Trump und Romney äußerten sich positiv über ihr Gespräch. Sie waren im Vorwahlkampf der Republikaner hart aneinander geraten. Romney nannte Trump damals einen Hochstapler, dieser revanchierte sich mit der Bezeichnung Verlierer. Nun gilt Romney als möglicher Kandidat für das Amt des Außenministers.

Allerdings sagte Trump vor Reportern, dass auch der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani als möglicher Chefdiplomat im Rennen sei. Giuliani gilt als einer der loyalsten Verbündeten Trumps.

Mattis könnte Verteidigungsminister werden. Ihn bezeichnete Trump nach dem Gespräch in einem Tweet als „sehr beeindruckend“. Dass die Namen Romney und Mattis kursieren, werteten Beobachter als Zeichen, dass Trump auch außerhalb seines engsten Zirkels nach Neuzugängen für seine Außen- und Sicherheitspolitik sucht. Mattis etwa ist bisher nicht als Vertrauter Trumps in Erscheinung getreten.

Trump hatte am Freitag seine Kandidaten für drei Schlüsselposten benannt. Justizminister soll Senator Jeff Sessions werden, der Abgeordnete Mike Pompeo CIA-Direktor und Ex-General Michael Flynn Nationaler Sicherheitsberater. Alle drei gelten als Vertreter eines strammen Rechtskurses. So hatte Pompeo 2014 die Abschaffung des Waterboardings als Verhörmethode kritisiert und erklärt, Mitarbeiter, die auf diese Weise das Ertränken von Gefangenen vortäuschten, seien keine Folterknechte, sondern Patrioten. Trump hatte im Wahlkampf noch härtere Verhörmethoden gefordert.