Eine 33-Jährige bindet ihren Hund vor einem Lebensmittelgeschäft in Stuttgart an. Als sie zurückkommt, ist das Tier weg – mutmaßlich geklaut. Mehr als 48 Stunden später ist der Vierbeiner zurück bei seiner Familie. Wo war er?

Digital Desk: Lena Hummel (len)

Nina Behr ist überglücklich. Ihr einjähriger Hund Massimo, der zwei Tage lang von der 33-Jährigen und ihrer Familie getrennt war, ist wieder da. Am späten Donnerstagabend schrieb Behr: „Es hat sich ein Mann bei uns gemeldet, der Massimo anscheinend bei sich zuhause hat. Mein Mann ist hingefahren und es ist wirklich Massimo.“

 

Aber warum war das Tier überhaupt weg? – Die Stuttgarterin wollte am Dienstagmittag gemeinsam mit ihrer Tochter beim Lebensmittelgeschäft Rewe in der Sontheimer Straße in Stuttgart-Rot nur kurz ein paar Dinge besorgen. Also band sie Hund Massimo vor dem Laden an. Als sie zurückkam, „vielleicht sieben Minuten“ später, war das Tier weg. Zurück blieb nur eine abgeschnittene Leine.

Anrufer: Wurde „beklaut und verarscht“

Das verzweifelte Frauchen erstattete Anzeige bei der Polizei. Unabhängig davon hätten sich Zeugen bei ihr gemeldet, die angaben, Massimo gesehen zu haben – direkt nach dem Diebstahl in Begleitung eines Mannes mit Fahrrad, und am Abend in Ludwigsburg. Doch ihren Vierbeiner fand die Stuttgarterin trotzdem nicht wieder.

Mehr als 48 Stunden nach dem Verschwinden des Hundes erhielt Behrs Lebensgefährte Michael Bily dann den Anruf eines Mannes. Massimo sei bei ihm, hieß es am anderen Ende der Leitung. „Ich war unterwegs, um Massimo zu suchen. Seit Dienstag mache ich nichts anderes. Als ich in der S-Bahn saß, rief mich ein Mann an und sagte, er wurde beklaut und verarscht“, erzählt der 39 Jahre alte Stuttgarter. Der Anrufer nannte eine Adresse in Stuttgart-Mitte, Bily fuhr gemeinsam mit einem Freund hin und kontaktierte gleichzeitig die Polizei.

Hund wurde offenbar gut behandelt

Als Bily im dritten Stock klingelte, wurde er tatsächlich von Hund Massimo begrüßt, der „sich riesig freute“ sein Herrchen zu sehen. „Er lief aber auch immer wieder zu dem Mann, der mich angerufen hatte. Schlecht behandelt wurde er also nicht“, sagte der Hundebesitzer.

Mehr als 48 Stunden war Massimo von seinen Besitzern getrennt. Foto: Nina Behr

Aber wie kam Massimo vom Rewe in Stuttgart-Rot in eine Wohnung in der Stuttgarter Innenstadt? Der Mann tischte Bily diese Geschichte auf: Er habe Massimo für 2000 Euro ohne Papiere gekauft, die sollte er erst am nächsten Tag erhalten. Verifizieren lässt sich das alles indes nicht.

Was sagt die Stuttgarter Polizei?

Die Stuttgarter Polizei kann den Einsatz in der Katharinenstraße in Stuttgart bislang lediglich bestätigen. „Gegen 22 Uhr wurde der Hund seinen Besitzern zurückgegeben“, sagte eine Sprecherin am Freitag. Und weiter: Es sei zwar schön, dass der Hund wieder da sei, noch gebe es aber keinen Täter, die Ermittlungen liefen also weiter.

Auch für Nina Behr und Michael Bily zählt jetzt erst mal, dass der Hund wieder da ist. „Ich kann nicht in Worte fassen, wie sich das anfühlt“, sagte die Hundebesitzerin. In einer Sache wurde sie aber deutlich: „Ich werde meinen Hund nie wieder irgendwo alleine lassen.“