Mit dem Beginn der Freiluftsaison ist es Zeit für einen Rückblick auf das erste Konzerthalbjahr in Stuttgart. Fazit: so viel Vielfalt war selten – aber etwas fehlt.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Das Konzertangebot in Stuttgart war selten so vielfältig. Rockstars vom Format eines Udo Lindenberg spielen in der Schleyeralle, in den Clubs ist von österreichischem Pop über Afrorap bis zum düsteren Sound einheimischer Newcomer für jeden Geschmack etwas dabei. Dazu kommen Subkulturen, Off-Locations, Wohnzimmerkonzerte und Konzepte wie die „Songs of Marble Hall“, die im Marmorsaal Künstler wie L.A. Salami mit Kulinarik verbinden.

 

Geleistet wird dieses Angebot von den großen Veranstaltern, die (nicht nur) Rockstars buchen – und von engagierten Liebhabern und Szeneexperten, die sich was trauen und / oder das finanzielle Risiko nicht alleine tragen. Es dürfte indes ruhig öfter gelingen, aufstrebende Künstler wie Sleaford Mods, Antilopen Gang oder Bilderbuch wiederholt hierher zu bringen.

Das muss dann aber tendenziell ohne öffentliche Zuschüsse funktionieren. Derzeit gelingt es in Stuttgart nur beim HipHop, die Lücke zwischen spannenden Konzerten auf kleinen Bühnen und Gastspielern der Stars in den Hallen konsequent auszufüllen – weil die Nachfrage da ist. Wo es hingegen nur für 1000 zahlende Gäste reicht, erübrigt sich auch jede Diskussion über fehlende Bühnen in Stuttgart. Das gilt auch für die zweite Hälfte des Konzertjahres.

Alle Besprechungen von Konzerten aus dem ersten Halbjahr finden Sie hier. Mehr zum Pop in der Region Stuttgart gibt es bei kopfhoerer.fm – auch auf Facebook. Schreiben Sie uns Ihre Meinung: jangeorg.plavec@stzn.de