Nils Schmid hat zwei Monate nach dem Rauswurf von Amtschef Daniel Rousta offenbar einen Nachfolger gefunden: der Leiter der Agentur für Arbeit in Göppingen, Rolf Schumacher, soll wohl die Position übernehmen.

Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) hat knapp zwei Monate nach dem Rauswurf seines Amtschefs Daniel Rousta einen Nachfolger gefunden. Der Leiter der Agentur für Arbeit in Göppingen, Rolf Schumacher, soll zum 1. Juli neuer Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium werden, wie Schmid am Dienstag in Stuttgart erklärte.

 

Der gebürtige Heidelberger Schumacher ist 47 Jahre alt und war mehr als zehn Jahre in verschiedenen Funktionen bei der Arbeitsagentur beschäftigt. Der parteilose Schumacher ist Volkswirtschaftler und Wirtschaftsinformatiker. Sein Vorgänger Rousta hatte Mitte April gehen müssen, weil er sich im Sozialen Netzwerk Facebook unflätig über Frauen und die FDP geäußert hatte.

Schumacher sagte der dpa, er habe fast drei Jahre lang die Agentur für Arbeit in Mannheim mit 650 Mitarbeitern geleitet und habe daher Führungserfahrung. Erst Mitte Mai war er nach Göppingen gewechselt. Er wolle als Amtschef vor allem nach innen wirken, sagte Schumacher. Und: Er sei nicht bei Facebook oder Twitter aktiv.

Fachmann für den Arbeitsmarkt

Als Fachmann für Arbeitsmarktfragen sieht sich Schumacher bestens gerüstet für den neuen Job. „Arbeitsmarkt ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Wirtschaft.“ Als Volkswirtschaftler und Kind eines Unternehmers habe er viele Verbindungspunkte zur Wirtschaft.

Schmid sagte: „Mit Rolf Schumacher gewinnen wir eine Persönlichkeit mit Führungs- und Verwaltungserfahrung für die Arbeit der Landesregierung.“ Walter Tschischka, Präsident der Handwerkskammer Mannheim, lobte Schumacher. Er habe ihn in der Zusammenarbeit in Mannheim als „sehr umgänglich und sehr verlässlich“ kennengelernt.

Schmids neuer Amtschef ist geschieden und hat eine 16-jährige Tochter. Ministerialdirektoren kommen in die Besoldungsgruppe B9 und verdienen über 9000 Euro im Monat.

Schumachers Vorgänger Rousta war vor allem in die Schlagzeilen geraten, weil er die Liberalen im Internet als „FDPisser“ bezeichnet hatte. Nach seiner Entlassung war der gebürtige Tübinger aus der SPD ausgetreten und hatte unter anderem SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel vorgeworfen, die Regierungsarbeit zu behindern.