In Merzhausen bei Freiburg ist kürzlich ein Fuchs in eine Wohnung geschlichen und hat es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. Ein normales Verhalten? Wir haben bei Armin Liese nachgefragt, dem Sprecher des Landesjagdverbandes.

Merzhausen - – Laut Armin Liese, dem Sprecher des Landesjagdverbandes, müssen wir uns an Begegnungen mit Wildtieren gewöhnen.
Herr Liese, in Merzhausen bei Freiburg hat sich kürzlich ein Fuchs in eine Wohnung geschlichen. War’s ihm draußen zu kalt?
Das kann ich mir nicht vorstellen. Füchse haben ein sehr warmes Fell. Wenn ihnen doch mal kalt ist, wärmen sie sich an Sonnenstrahlen in einer windgeschützten Hecke oder in ihrem Bau auf.
Weshalb stieg er sonst bei Menschen ein?
Man könnte sagen: weil die Stadt bei Füchsen und anderen Wildtieren trendy ist. Die Population nimmt zu, denn die Lebensbedingungen sind optimal: keine natürlichen Feinde, dafür umso mehr Nahrung. So lange Fressbares zugänglich ist, also Müll, Kompost oder vor die Tür gestelltes Katzenfutter, haben die Tiere keinen Grund, in ihren Lebensraum zurückzukehren. Sie gewöhnen sich zudem an uns. Je öfter man sie füttert, umso positiver verknüpfen sie die menschliche Nähe. Wir müssen somit zu einer friedlichen Koexistenz finden – und damit rechnen, dass sich ein Fuchs mal ins Haus verirrt. Auch wenn das die Ausnahme bleiben wird.
Wie verhält man sich dann am besten?
Trifft man im Haus auf ein Wildtier, sollte man die Tür oder das Fenster offen lassen, um dem Tier eine Flucht zu ermöglichen. Und die Polizei oder die Feuerwehr rufen.
Und wenn es draußen zum Treffen kommt?
Dann sollte man sich zwar akustisch bemerkbar machen, aber ebenfalls Ruhe bewahren. Einfach stehen bleiben und warten, bis das Tier das Weite gesucht hat.