Nach Bekanntwerden des Aufschubs büßten die Vorzugsaktien von Porsche 10,04 Prozent ein.

Frankfurt/Main - Die Porsche-Aktien sind nach dem Aufschub der Fusion mit Volkswagen deutlich unter Druck geraten. Bis zum Freitagvormittag büßten die Vorzugsaktien des Sportwagenbauers 10,04 Prozent auf 39,55 Euro ein.

 

Rechtliche Risiken bremsen Fusion aus

Die VW-Vorzüge sanken um 2,41 Prozent auf 105,35 Euro und damit etwas stärker als der Dax: Der deutsche Leitindex gab zeitgleich um 1,96 Prozent auf 5302,36 Punkte nach. Wie die Volkswagen AG und der Dachkonzern Porsche Automobil Holding SE am Donnerstagabend mitteilten, gehen die bereits eng miteinander verbandelten Autobauer nicht wie ursprünglich vorgesehen in diesem Jahr zusammen.

Hintergrund sind noch immer bestehende juristische Hürden. So fordern noch heute Investoren in den USA Schadenersatz in Milliardenhöhe. Außerdem ermittelt in Deutschland die Staatsanwaltschaft gegen frühere Porsche-Manager. Trotz der Verzögerungen halten beide Konzerne aber an der geplanten Fusion fest.

Analyst: Fusion unwahrscheinlicher geworden

Da der Zusammenschluss nun nicht wie ursprünglich geplant im laufenden Jahr vollzogen werde, könnte es bis zu den nächsten Schritten einige Zeit dauern, schrieb UBS-Analyst Philippe Houchois. Die Unternehmen könnten die Fusionsbemühungen wieder intensivieren, sobald die rechtlichen Risiken quantifizierbar oder gelöst seien. Auch ein direkter Kauf von Porsche durch VW sei denkbar.

Equinet-Analyst Tim Schuldt sagte, eine Fusion sei nun zwar nicht unmöglich, aber deutlich unwahrscheinlicher geworden - nach bisher 50 Prozent sehe er sie jetzt noch bei 25 Prozent. Scheitere der Zusammenschluss, dürfte der Markt einen mindestens 40-prozentigen Bewertungsabschlag auf die Porsche-Titel vornehmen.