Während Wartungsarbeiten an einem Absperrhahn in einer Garage im Uhlbacher Ortskern strömte am Dienstagmittag plötzlich Gas aus. Zeitweise mussten zehn Gebäude geräumt werden. Die Reparatur dauerte bis Mittwochabend an.

Anwohner von zehn Häusern mussten am Dienstagmittag in Uhlbach ihre Häuser verlassen, weil in dem Obertürkheimer Stadtteil Gas ausgeströmt ist. Mitarbeiter der Stuttgart Netze GmbH hatten gegen 12. 30 Uhr während turnusmäßigen Wartungsarbeiten an einem Hauptsperrhahn, laut des Energieversorgers ein Routineeinsatz, im Keller eines Wohnhauses an der Straße Kleine Gasse eine erhöhte Gaskonzentration festgestellt. Besser gesagt, deren standardmäßig mitgeführtes und hochsensibles Messgeräte schlug Alarm. Die Leckage befand sich jedoch vor dem Absperrhahn, sodass umgehend Sicherheits- und Entstörmaßnahmen eingeleitet werden mussten.

 

Gas strömte über Stunden aus

Unter anderem wurde der Strom vor Ort abgestellt – und das betroffene Gebäude sowie ein Nachbarhaus im Ortskern von Uhlbach umfangreich belüftet. Außerdem rückten Polizei und Feuerwehr an und sperrten das umliegende Gebiet ab. Am Dienstagnachmittag wurde dann die Fahrbahn vor der Garage aufgegraben, um die Leitung kurz nach der Abzweigung von der Hauptleitung kontrolliert trennen zu können und somit das Ausströmen des Gases im Gebäude zu stoppen. In den frühen Abendstunden durften die Bewohner in ihre Wohnungen zurück. Allerdings waren die drei Häuser, die hinter der abgetrennten Leitung liegen, vom Netz abgehängt. Am Mittwoch konnten die Techniker dann die schadhafte Stelle im Haus ausbessern beziehungsweise die Gasleitung erneuern. Die Reparatur wurde um 17.30 Uhr abgeschlossen, sodass alle Gebäude seitdem wieder über Gas verfügen.

Vor dem Haus wurde die Leitung zu den drei Häusern kontrolliert unterbrochen, um die Arbeiten in der Garage durchführen zu können. Foto: Steegmüller

Am Mittwochabend konnte wieder in ganz Uhlbach mit warmem Wasser geduscht werden. Sehr zur Freude der betroffenen Anwohner. Der eine oder andere konnte dem Großeinsatz aber auch etwas Positives abgewinnen. „In den fünf Stunden, in denen wir am Dienstag unsere Wohnungen nicht betreten durften, haben wir im Magazin der Freiwilligen Feuerwehr viele Nachbarn kennengelernt“, so ein Uhlbacher. Dorthin konnten die Anwohner, die ihre Häuser verlassen mussten, vorübergehend ausweichen. „Das war sehr nett.“ Natürlich habe man sich untereinander auch ausgetauscht – und sei auch auf das verheerende Gasunglück in der Köllestraße zu sprechen gekommen.

Im Stuttgarter Westen war im Frühjahr 2023 Gas in ein Mehrfamilienhaus geströmt. In den frühen Morgenstunden des 6. März entzündete sich das Gas-Luft-Gemisch in den Räumen. Es kam zu einer verheerenden Explosion. Wie durch ein Wunder konnten sich 19 Menschen retten, eine 85-jährige Anwohnerin verstarb jedoch in den Trümmern. „In der Köllestraße lag die Schadstelle in der Gasleitung im Straßen- und Gehwegbereich. Es handelte sich hierbei um eine Störung“, sagte ein Sprecher der Stuttgart Netze GmbH am Mittwochnachmittag. „Das Ereignis in der Straße Kleine Gasse unterscheidet sich grundlegend. Hier handelte es sich um eine Leckage an einer Hausanschlussleitung bei Routinearbeiten.“