Nach der fremdenfeindlichen Äußerung des AfD-Politikers Gauland gegen den Nationalspieler Jerome Boateng, erscheint ein CDU-Politiker im Boateng-Trikot im Landtag. Sehr zum Missfallen Gaulands.

Potsdam - Nach den jüngsten Anfeindungen des AfD-Politikers Alexander Gauland gegen den dunkelhäutigen Fußball-Weltmeister Jerome Boateng erfährt der 27-Jährige weiterhin Zuspruch von allen Seiten.

 

Am Mittwoch tauschte der CDU-Abgeordnete Sven Petke bei der Plenardebatte des Potsdamer Landtags kurzerhand Anzug und Krawatte mit einem Deutschland-Trikot Boatengs und schritt anschließend nah an Gauland vorbei. Ein Foto, das die beiden in diesem Moment zeigt, verbreitete sich rasend schnell über das Internet.

„Mein Sohn ist Fan von Bayern München und hat mich gefragt, was mein Landtagskollege Gauland gegen Boateng hat“, sagte Petke, der für seine spontane Aktion Zuspruch von Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) erhielt: „Ich finde es bemerkenswert, dass Sie heute nicht mit Anzug und Krawatte auflaufen, sondern im Trikot von Boateng. Ich glaube, wir hätten heute gerne alle dieses Trikot angezogen. Danke für Ihre Geste“, sagte Woidke am Rednerpult.

Hintergrund des Ganzen: Gauland hatte zuletzt wiederholt mit fragwürdigen Aussagen über die Nationalmannschaft und unter anderem über Jerome Boateng für Schlagzeilen gesorgt. Der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hatte er gesagt: „Die Leuten finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“