Wenn die Täter unbekannt sind und die Opfer schweigen, muss die Kripo alle Register ziehen. Eine Ermittlungsgruppe sammelt die Spuren der Jugendgewalt in Stuttgart-Vaihingen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Nach der blutigen Messerstecherei in Vaihingen am Wochenende sucht die neue Ermittlungsgruppe „Tuna“ der Kripo nach den Tätern. Zwei Jugendgruppen waren am Freitag gegen 21.20 Uhr am Vaihinger Markt aneinandergeraten – dabei hatten vier Beteiligte im Alter von 16 und 17 Jahren teils lebensgefährliche Stichverletzungen erlitten. Die Angreifergruppe konnte unerkannt entkommen, die Opfer selbst verhalten sich laut Polizei wenig kooperativ.

 

Der Name Tuna passt zu den Ermittlungen

Bis zum Dienstagmorgen seien keine weiteren Meldungen bei der Polizei eingegangen, heißt es. Wohl auch deshalb hat sich die Ermittlungsgruppe den Namen Tuna gegeben. Dies dürfte weniger die Anspielung auf den Belag von Sandwiches sein, sondern der Hinweis auf den Tunfischfang und das dabei verwendete Prinzip, ein Netz ringförmig um einen Fischschwarm zu legen und dann zusammenzuziehen.

Messerstechereien kein Einzelfall

Stumm wie die Fische: Die Kripo hat damit reichlich Erfahrungen, handelt es sich doch um einen weiteren Zwischenfall unter jungen Gruppierungen. Dazu zählt etwa der gewaltsame Tod eines 22-Jährigen am 10. Oktober in Feuerbach. Hier gab es vier Festnahmen. Am 26. September wurde ein 19-Jähriger in der Friedrichstraße in der Innenstadt von einer Gruppe angegriffen und durch Stiche lebensgefährlich verletzt. Über die Täter ist bisher nichts bekannt geworden.