Nach dem emotionalen Olympiasieg reist Alexander Zverev zurück in die Heimat. Wie es für ihn in den kommenden Wochen weitergeht, hielt er sich noch offen. Das nächste große Ziel sind die US Open in New York.

Tokio - Schon am Morgen nach seinem Gold-Coup verabschiedete sich Alexander Zverev für den Heimflug aus dem olympischen Dorf. Am Montagabend sollte Deutschlands erster Olympiasieger im Herren-Einzel nach seinem rund 12 Stunden dauernden Flug in Frankfurt landen.

 

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Alexander, der Große

„Ich möchte jetzt erst mal ein bisschen zur Ruhe kommen. Ich möchte verstehen und analysieren, was überhaupt passiert ist. In ein paar Tagen werde ich es wahrscheinlich besser wissen“, hatte Deutschlands bester Tennisprofi nach dem 6:3, 6:1 im Finale von Tokio gegen den Russen Karen Chatschanow gesagt: „Das ist ein ganz besonderer Moment für mich.“

Auf den Spuren von Steffi Graf

Gleich bei seiner Premiere bei den Sommerspielen hatte Zverev mit Olympia-Gold im Einzel vollbracht, was im deutschen Tennis zuvor nur Steffi Graf 1988 geschafft hatte: der Olympia-Sieg im Einzel. Angetrieben von der Olympia-Atmosphäre hatte sich der Hamburger im Halbfinale auch vom serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic nicht aufhalten lassen und dann zum Abschluss des olympischen Turniers für ein neues Kapitel Tennis-Geschichte gesorgt.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Gold für Zverev: „No words. Gänsehaut pur“

„Eine historische Leistung und Momente, die für immer bleiben werden. Er kann so was von stolz auf sich sein und hat hochverdient gewonnen“, sagte Angelique Kerber, Olympia-Zweite von Rio 2016, der Deutschen Presse-Agentur. „Man hat gemerkt, wie viel es ihm bedeutet hat, die Medaille für Deutschland zu holen und welche Kräfte es bei ihm freigesetzt hat.“

Nächste Ziel sind die US Open

Wie lange er brauche, den Erfolg zu verarbeiten, sei schwer zu sagen, mutmaßte Zverevs Bruder Mischa Zverev. „Ich denke schon, es wird ein paar Tage dauern, bis er wieder auf den Boden zurückkommt, und die Emotionen sich beruhigt haben“, sagte der 33-Jährige, der inzwischen auch Manageraufgaben übernimmt: „Er soll es genießen, solange er will, das hat er sich jetzt verdient.“

Deswegen denkt der Weltranglisten-Fünfte Zverev auch darüber nach, seine Turnierpläne zu ändern. Schon für die kommende Woche ist er eigentlich für das Masters-Turnier in Toronto gemeldet. „Ich werde mir vielleicht ein, zwei Wochen Zeit nehmen und vielleicht ein paar Turniere ausfallen lassen. Das ist doch ein besonderer Moment für mich. Aber bei den US Open bin ich wieder dabei.“ In New York wartet die nächste große Bewährungsprobe auf den Hamburger. Das letzte Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison, bei dem Zverev 2020 im Finale stand, geht am 30. August los.