Deutschlandweit hatten Hacker Kliniken und Bildungseinrichtungen der SRH-Stiftung angegriffen. Nun hat sich das Landeskriminalamt (LKA) eingeschaltet.

Heidelberg - Nach einer Cyberattacke auf die SRH Holding, die deutschlandweit mehrere Kliniken und Bildungseinrichtungen betreibt, hat das Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen. Das bestätigte am Donnerstag eine LKA-Sprecherin. Weitere Angaben machte sie unter Hinweis auf ein laufendes Verfahren nicht. Zuvor hatte die „Rhein-Neckar-Zeitung“ (RNZ) darüber berichtet.

 

Ziel der Attacke waren nach früheren Angaben die Bildungseinrichtungen und Hochschulen der SRH, die Kliniken hätten nicht im Fokus gestanden. Der Betrieb in Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Die SRH hat im Südwesten unter anderem Standorte in Karlsbad, Dobel, Waldbronn, Sigmaringen und Bad Herrenalb.

Ging es um Lösegeld?

Hinter Hackerangriffen stecken oft Kriminelle, die Daten oder Systeme von Unternehmen blockieren und anschließend Lösegeld erpressen. Ob auch von der SRH solche Zahlungen verlangt werden, wollte ein Unternehmenssprecher der Zeitung nicht sagen. Er bestätigte dem Blatt aber, dass die Auswirkungen auch zehn Tage nach der Attacke noch spürbar seien. Von der Stiftung war am Donnerstag zunächst niemand zu erreichen.

Am Dienstag hatte ein SRH-Sprecher erklärt, dass die IT-Infrastruktur derzeit wieder hergestellt werde. „Das wird sicher noch einige Tage dauern.“ Der Cyberangriff war am 19. September entdeckt worden, als Mitarbeiter nicht mehr auf E-Mails und Laufwerke zugreifen konnten. Ob Daten abgeflossen sind - „dazu kann ich nichts sagen“, hatte der Sprecher erklärt. Auch wer hinter der Attacke steckt und wie viel der Angriff die Holding kosten wird, stehe noch nicht fest.

Die Holding mit Sitz in Heidelberg beschäftigt eigenen Angaben zufolge fast 17 000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa einer Milliarde Euro.