Regierungssprecher Seibert hat mitgeteilt, dass die Bundesregierung es ablehnt, im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den Tatverdächtigen der Krawallnacht von „Stammbaumforschung“ zu sprechen

Berlin - Die Bundesregierung lehnt es ab, im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den Tatverdächtigen der Krawallnacht in Stuttgart von „Stammbaumforschung“ zu sprechen. Auf die Frage eines Journalisten, ob „Stammbaumforschung“ auch zu den Aufgaben der Bundespolizei gehöre, antwortete Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin: „Wer immer den jetzt auch in die Arena geworfen hat, dieser Begriff verbietet sich in diesem Zusammenhang, das ist ein historisch belastetes und nicht angebrachtes Wort.“

 

Kritik von SPD und Grüne

Die Bundesregierung gehe davon aus, dass die baden-württembergischen Behörden die nötigen Ermittlungsarbeiten nach Recht und Gesetz durchführen. Seibert betonte: „In der Tat gibt es erhebliche Straftaten aufzuklären in Stuttgart.“ Daran seien auch die Stuttgarter Bürger interessiert.

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Die Polizei hat bestätigt, dass bei den Nachforschungen zu den Ausschreitungen vom 20. Juni in elf Fällen auch die Nationalität der Eltern von Tatverdächtigen beim Standesamt erfragt wurde, „um zu klären, ob ein Migrationshintergrund gegeben ist“. Dies war von einigen Politikern der Grünen und der SPD kritisiert worden, vor allem nachdem in Medienberichten von „Stammbaumforschung“ die Rede gewesen war.