Weil er einen Gast bestohlen, getötet und dessen Leiche anschließend in einem Wald bei Esslingen versteckt haben soll, muss sich seit Freitag ein Hotelbetreiber aus Stuttgart vor dem Landgericht verantworten. Er hüllt sich jedoch zunächst in Schweigen.

Weil er einen Gast zuerst bestohlen und später dann getötet haben soll, muss sich seit Freitag ein Hotelbetreiber aus der Landeshauptstadt vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. In der ersten Sitzung hüllte sich der Angeklagte jedoch auf Anraten seines Verteidigers in Schweigen. Der Anwalt kündigte jedoch an, dass sein Mandant sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern werde. Laut Staatsanwaltschaft wird dem 47 Jahren alten Hotelier Mord und veruntreuende Unterschlagung vorgeworfen. Zwölf weitere Termine sind geplant, ein Urteil wird nicht vor Januar erwartet.

 

Laut Anklageschrift soll der 59 Jahre alte Gast dauerhaft in dem Hotel des Angeklagten in Stuttgart gelebt haben. Etwa 400 000 Euro Bargeld habe das aus Waiblingen stammende Opfer bei sich geführt und dem Betreiber zur Verwahrung im Hotelsafe gegeben. Als der Unternehmer in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sei, habe er aus dem Safe unerlaubt etwa 110 000 Euro genommen und für private Anschaffungen genutzt. Das Opfer habe dies jedoch bemerkt und den Hotelier zur Rede gestellt. Aus Angst, der 59-Jährige könne den Diebstahl zur Anzeige bringen, habe der Angeklagte daraufhin beschlossen, ihn zu töten.

Leiche wird bei Esslingen versteckt

Wie es in der Anklageschrift heißt, soll der 47-Jährige seinen Gast am Ostersonntag in einen Abstellraum in der Tiefgarage des Hotels gelockt, dort mit einer fünf Kilogramm schweren Hantel auf das Opfer eingeschlagen und es anschließend gewürgt haben. Anschließend versteckte er die Leiche mithilfe eines Bekannten in einen Waldstück zwischen Esslingen-Sirnau und Deizisau. Dort hatten Spaziergänger den Toten einen Tag später entdeckt.

Das Geld des 59-Jährige stammte laut Staatsanwaltschaft aus dem Verkauf seines Hauses. Er soll sich für ein Jahr im Betrieb des Angeklagten eingemietet haben. Mit dem Geld aus dem Safe soll der Gastwirt mehrer Goldbarren gekauft sowie ein Leasing-Fahrzeug ausgelöst haben.