Mit bewegenden Trauerfeiern haben Angehörige und Bewohner der Kleinstadt Abschied von zwei sechsjährigen Jungen genommen, derweil wird über Einschränkung des Waffenrechts diskutiert.

Newtown/USA - Newtown beerdigt die Opfer des Amoklaufs in einer Grundschule: Mit bewegenden Trauerfeiern haben die Angehörigen und Bewohner der Kleinstadt Abschied von zwei sechsjährigen Jungen genommen. Jack Pinto und Noah Pozner waren die ersten der 20 getöteten Kinder, die beerdigt wurden. Trauernde legten vor dem Bestattungsinstitut, in dem die Verwandten von Pozner um den Jungen trauerten, zwei Teddybären, einen Strauß weißer Blumen und eine rote Rose ab.

 

„Wenn Noah nicht von uns genommen worden wäre, wäre er ein großer Mann geworden“, sagte sein Onkel Alexis Haller in seiner Trauerrede, die er der Nachrichtenagentur AP zukommen ließ. In bewegenden Worten beschrieb er einen Jungen, der klug, lustig und mitunter ein bisschen spitzbübisch gewesen sei. „Es ist so unfassbar tragisch, dass keiner von uns Noah zurückbringen kann“, sagte Haller. „Aber wir können Noah immer in uns tragen. Wir können uns an die Freuden erinnern, die er uns beschert hat.“

Gemäß jüdischer Tradition wurde Noah in einem mit einem Davidstern geschmückten Holzsarg beigesetzt. Seine Zwillingsschwester Arielle überlebte das Massaker vom vergangenen Freitag, weil sie in einem anderen Klassenzimmer unterrichtet wurde als ihr Bruder.

„Du bist nun sicher“

Aus dem Inneren des Bestattungsinstituts, in dem der kleine Jack beerdigt wurde, erklangen derweil christliche Hymnen. Dass Jack in einem offenen Sarg liege, sei eine Botschaft des Trostes und Schutzes - vor allem für andere Kinder, sagte ein Trauergast, Gwendolyn Glover. „Die Botschaft lautete: 'Du bist nun sicher. Das Schlimmste ist vorüber.'“

Am Tag zuvor hatten zahlreiche Menschen aus Newtown gemeinsam mit US-Präsident Barack Obama der Toten gedacht. Am Freitag hatte ein Amokschütze zuerst seine Mutter, dann 26 Menschen in einer Grundschule und schließlich sich selbst erschossen. Der Unterricht in der Ortschaft wurde für Montag abgesagt. Am (heutigen) Dienstag sollten die anderen Schulen im Ort wieder öffnen.

„Umfassende Lösung“ im Kampf gegen Gewalttaten angestrebt

Mit einer zügigen Verschärfung des Waffenrechts ist auch nach dem Amoklauf wohl nicht zu rechnen. Gewalttaten mit Schusswaffen seien ein komplexes Problem, das eine „umfassende Lösung“ verlange, hieß es am Montag aus dem Weißen Haus. Eine schärfere Kontrolle der Waffenverkaufs sei nicht die einzige Lösung, um Bluttaten wie am vergangenen Freitag im US-Staat Connecticut zu verhindern, sagte Regierungssprecher Jay Carney. Kein einzelnes Gesetz könne das Problem lösen. US-Präsident Barack Obama kündigte an, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um Gewalttaten mit Feuerwaffen künftig zu verhindern.

Der demokratische Senator Mark Warner aus Virginia erklärte am Montag, der Amoklauf habe ihn dazu gebracht, seinen Widerstand gegen eine Verschärfung des Waffenrechts zu überdenken. Sein Parteikollege, der Senator von West Virginia, Joe Manchin, sprach sich für eine ehrliche Diskussion über vernünftige Einschränkungen im Waffenrecht aus. Manchin ist ein begeisterter Jäger und Mitglied der Waffenlobby NRA.