Nach dem massiven Blackout in Argentinien und Uruguay ist die Stromversorgung in den beiden südamerikanischen Ländern wieder vollständig hergestellt worden.

Berlin/Buenos Aires - Nach dem massiven Stromausfall in Argentinien und Uruguay ist die Energieversorgung wieder hergestellt. Die Energieversorgung sei zu 100 Prozent wieder gewährleistet, teilte der Energieversorger Edesur am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Am Sonntagmorgen war in ganz Argentinien und Uruguay der Strom ausgefallen, auch Teile Paraguays waren betroffen. Der argentinische Präsident Mauricio Macri bezeichnete den Blackout als beispiellos. Dieser werde gründlich untersucht, kündigte Macri auf Twitter an.

 

Die genaue Ursache des Ausfalls ist noch nicht geklärt. Der argentinische Energieminister Gustavo Lopetegui sprach von einer „anormalen Kette von Ereignissen, die zu einer vollständigen Unterbrechung geführt“ habe. Nach der technischen Ursache werde gesucht, sagte er laut der Tageszeitung „La Nacion“. Eine Cyberattacke auf das Stromnetz schloss Lopetegui nicht aus, nannte technisches Versagen aber die wahrscheinlichere Variante.

So kam es zum Stromausfall

Laut Medienberichten gab es eine Störung in der Weiterleitung der Energie zwischen den beiden Wasserkraftwerken Yacretá zwischen Argentinien und Paraguay und Salto Grande, das zwischen Uruguay und Argentinien liegt. Beide Kraftwerke sind fast für die gesamte Energieversorgung Argentiniens zuständig. Zudem hatte es in den vergangenen Tagen Unwetter mit heftigen Stürmen gegeben, die womöglich Schäden an den Leitungen verursachten, wie es hieß.

Insgesamt waren von dem Stromausfall 48 Millionen Menschen betroffen. In einigen Regionen fiel wegen des Blackouts auch die Wasserversorgung aus. Die Behörden riefen die Menschen auf, den Wasserverbrauch zu rationieren. Durch den Stromausfall war die Lage in Krankenhäusern außerhalb der Hauptstadt Buenos Aires kritisch. Die medizinische Versorgung könne zum Teil nicht gewährleistet werden, hieß es.

Der Ausfall hatte auch Auswirkungen auf die Gouverneurswahlen in den vier argentinischen Provinzen Formosa, Feuerland, Santa Fe und San Luis. Die Abstimmungen wurden zwar abgehalten, begannen aber verspätet. In sozialen Medien war zu sehen, wie sich Wahlhelfer in dunklen Wahllokalen mit dem Licht ihrer Mobiltelefone behelfen.