Nach dem tödlichen Angriff auf einen Polizisten in Mannheim hat am Montagabend auf dem Mannheimer Marktplatz eine Mahnwache stattgefunden. Rund 8000 Menschen gedachten des getöteten Beamten.

Digital Desk: Gülay Alparslan (alp)

Rund 8.000 Menschen haben am Montagabend auf dem Mannheimer Marktplatz des getöteten Polizisten gedacht. Initiiert wurde die Mahnwache vom Oberbürgermeister der Stadt, Christian Specht (CDU), den Gemeinderatsfraktionen und den Religionsgemeinschaften. Mit der Mahnwache sollte ein Zeichen für Frieden und Zusammenhalt gesetzt werden.

 

An der Mahnwache nahmen auch der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU), die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) sowie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) teil.

„Wir sind heute zusammengekommen, um unserem Entsetzen, unserer Trauer, aber auch unserer Fassungslosigkeit Ausdruck zu verleihen“, eröffnete Oberbürgermeister Christian Specht seine Rede bei der Kundgebung. „Der Tod eines jungen Polizeibeamten zeigt auf schreckliche Weise, wozu Hass und Hetze führen.“

Der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim hat auf dem Mannheimer Platz eine Rede gehalten. Er gedachte des getöteten Polizisten. /www.lamanta.net Seb Ebbinghaus

Mord an einem Polizisten brutaler Angriff auf Menschen

Specht weiter: „Der Tod unseres Polizisten führt uns einmal mehr schmerzlich vor Augen, welch persönliches Risiko die Beamtinnen und Beamten eingehen, die jeden Tag für unsere Gemeinschaft ihren Dienst tun.“ In seiner Rede betonte er zudem, dass die Gesellschaft gut daran tue, den Polizistinnen und Polizisten, genauso wie den Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsorganisationen die Wertschätzung und Dankbarkeit entgegenzubringen, die sie verdienen.

Obwohl noch keine eindeutigen Erkenntnisse über die Motive des Täters vorliegen, betonte der Oberbürgermeister: „Wir müssen die Tat klar als das benennen, was sie ist: Ein Mord an einem Polizisten und ein niederträchtiger und brutaler Angriff auf Menschen, die von ihrem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch machen wollten". Der Oberbürgermeister verurteilte die Tat als Angriff auf die Meinungsfreiheit und die freiheitliche Demokratie. Er rief zu mehr Wachsamkeit gegenüber jeder Form von Extremismus auf.

Auch ein interreligiöses Gebet fand statt. /www.lamanta.net Seb Ebbinghaus

Abschließend betonte Specht: „Mannheim steht zusammen! Wir lassen uns nicht spalten von Menschen, die behaupten, dass bestimmte Merkmale wie die Religion, die Hautfarbe oder die sexuelle Orientierung Ausschlusskriterien unserer Gesellschaft sind.“ Im Anschluss fand ein interreligiöses Friedensgebet von Juden, Christen und Muslimen statt, das die Gemeinsamkeit und den Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt unterstrich.