Nach einer jahrelangen Diebestour durch Museen in Deutschland, der Schweiz und Österreich muss ein Schweizer Federdieb nun ins Gefängnis. Auch im Rosensteinmuseum in Stuttgart schlug der Mann zu.

Basel - Wenige Tage vor seinem 45. Geburtstag verurteilte das Strafgericht in Basel den Mann am Mittwoch wegen Diebstahls und Sachbeschädigung zu drei Jahren Haft, wie ein Gerichtssprecher bestätigte. Zwei Jahre davon sind zur Bewährung ausgesetzt. Der zweifache Familienvater war nach eigenen Angaben sammelsüchtig. Er ist, seitdem er 2012 aufflog, in Psychotherapie, wie sein Anwalt sagte.

 

Mann gab sich als Hobbywissenschaftler aus

Der bislang unbescholtene Mann hatte sich über Jahre als vermeintlicher Hobbywissenschaftler Zugang zu normalerweise verschlossenen Sammlungen in mindestens sieben Museen verschafft. Er war unter anderem in Stuttgart, Berlin, Frankfurt und München aktiv. Die Experten blendete er mit seinem Fachwissen über Greifvögel. Einmal alleingelassen rupfte er aus den Gefiedern einzelne Feder oder riss den toten Vögeln ganze Flügel ab. Die Museen schätzten den Sachschaden auf rund 5,5 Millionen Euro.

Der Mann wollte seine Privatsammlung vervollständigen. Bei der Verhandlung am Dienstag zeigte er Reue. Sein Anwalt hatte vergeblich auf eine Strafe vollständig auf Bewährung plädiert.