Nach dem schweren Missbrauch eines vierjährigen Mädchens laufen die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Täter. Nach dem Geständnis und Hinweisen des 24-Jährigen haben Beamte Datenträger gefunden.

Hannover - Im Fall des missbrauchten vierjährigen Mädchens aus Niedersachsen hat der mutmaßliche Täter den Ermittlern Hinweise auf versteckte Datenträger gegeben. „Es ist richtig, dass der Beschuldigte ein Geständnis abgegeben hat“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Hannover, Thomas Klinge, am Dienstag. Der 24-Jährige habe zudem beschrieben, wo er versucht hat, Datenträger verschwinden zu lassen. Klinge zufolge wurden einige davon gefunden. „Man muss prüfen, ob die Daten zu verwerten sind. Das wird eine Weile dauern.“

 

Die Polizei hatte den Mann vor rund einer Woche festgenommen - nach einer aufsehenerregenden Fahndung mit Fotos des missbrauchten vierjährigen Mädchens. Der Beschuldigte soll das Kind zwischen Oktober 2016 und Juli 2017 mehrfach schwer sexuell missbraucht haben. Aufnahmen davon wurden auf einer kinderpornografischen Plattform im sogenannten Darknet verbreitet. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft.

Nach Angaben des Anwalts des 24-Jährigen, Torsten Rückoldt, erkannte die Mutter des Opfers ihre Tochter auf dem Bild und ging gemeinsam mit ihren Eltern zur Polizei. Der mutmaßliche Täter lebte demnach damals mit der Mutter, dem Mädchen und einem gemeinsamen Sohn zusammen. Nach den bisherigen Ermittlungen soll der Beschuldigte das kleine Mädchen zwischen Oktober 2016 und Juli 2017 mehrfach schwer sexuell missbraucht haben. Aufnahmen davon wurden auf einer kinderpornografischen Plattform im sogenannten Darknet verbreitet.

Der Verdächtige bereut seine Taten

Der 24-Jährige hat die Taten gestanden und seine Angaben auch vor dem Haftrichter wiederholt, wie Klinge berichtete. Für die Ermittlungen sei ein solch frühes Geständnis erleichternd. Vor Gericht könnten sich die Aussagen des Mannes strafmildernd auswirken. „Das muss positiv berücksichtigt werden, das ist vorgeschrieben“, sagte Klinge.

Nach Angaben Rückoldts bereut der 24-Jährige seine Taten. „Er bedauert, dass er sich nicht im Griff gehabt hat“, sagte Rückoldt der Deutschen Presse-Agentur. Sein Mandant wolle sich der Schuld und der Strafe stellen. „Das, was er vorher falsch gemacht hat, versucht er nun richtig zu machen - auch wenn er das Geschehene damit keineswegs wiedergutmachen kann.“

Der 24-Jährige hat nach Angaben seines Verteidigers eingeräumt, dass er Bild- und Videoaufnahmen seiner Taten an einen Dritten weitergeleitet hat. Dieser habe die Aufnahmen gegen den Willen des 24-Jährigen veröffentlicht, teilte der Anwalt bereits am Montag mit. Bisher waren die Ermittler davon ausgegangen, dass der Beschuldigte Fotos und Videos des Missbrauchs selbst im Darknet verbreitet hat. Klinge zufolge hat der 24-Jährige den Ermittlern keinen Namen genannt. Ob die Beamten bereits weitere Tatverdächtige im Visier haben, wollte der Oberstaatsanwalt nicht sagen.

Der 24-Jährige wolle mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten, auch um dem Kind zu ersparen, vor Gericht aussagen zu müssen, so der Anwalt. Seine ausgelebten Neigungen sehe er als ebenso strafbar wie krankhaft an und wolle sich während der Haft in eine Therapie begeben.