Vor einer Woche wurden fünf Athletinnen beim erstmals ausgetragenen Mixed-Wettbewerb im Skispringen disqualifiziert. Karl Geiger hat das Aus für Deutschland immer noch nicht ganz verdaut.

Zhangjiakou - Auch knapp eine Woche danach hat Skispringer Karl Geiger die Disqualifikationen beim olympischen Mixed-Wettbewerb in China noch nicht abgehakt. Bei dem Wettkampf am Montag in Zhangjiakou waren fünf Springerinnen wegen nicht regelkonformer Anzüge von den Kontrolleuren disqualifiziert worden, darunter auch die Deutsche Katharina Althaus. „Bei den Olympischen Spielen ist sowieso schon so viel Druck im Kessel, alle stehen unter Strom“, sagte Geiger dem Pay-TV-Sender Sky. „Dann werden plötzlich Dinge anders gemacht, als wollte da irgendwer zeigen, er hat die dickste Hose hier.“ Da habe einer „ein Ego–Problem“ gehabt.

 

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Durch die Disqualifikation von Althaus hatte das deutsche Team den zweiten Durchgang bei der Olympia-Premiere des Wettbewerbs verpasst und die erhoffte Medaille klar verfehlt. Auch bei anderen vier Springerinnen wurde der Anzug als fehlerhaft bewertet. In die Kritik gerieten neben dem Weltverband Fis die Materialkontrolleure Mika Jukkara aus Finnland und Agnieszka Baczkowska aus Polen.

Fünf Athletinnen betroffen

„Ich bin ja noch ein passiver Teilnehmer des Ganzen. Das hat speziell die Mädels voll erwischt“, meinte der 29-jährige Geiger, der am Samstag Bronze von der Großschanze gewonnen hatte. „Ich weiß auch nicht, ob die Verantwortlichen wissen, was sie da genau gemacht haben.“ Bei fünf Athletinnen aus den vier Top–Nationen so durchzugreifen, „ein größerer Fauxpas kann einem nicht unterlaufen“.

Alle seien mit etwa demselben Material gesprungen, „und das war die ganze Saison okay, aber an dem Tag nicht mehr“, kritisierte Geiger. Für Althaus sei es doppelt bittergewesen. „Wäre es bei einem Einzel passiert, ist das schon mies. Aber im Team ist es die Höchststrafe.“