Es besteht der Verdacht, dass sich weitere Straftäter nach Deutschland abgesetzt haben. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras will nun den Datenaustausch verbessern.

Berlin - Nach dem Freiburger Mordfall hat der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras der „Bild am Sonntag“ und der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zufolge eine bessere Kooperation mit Deutschland angekündigt. Bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag in Berlin habe er zugesagt, „rasch Daten über ehemalige Strafgefangene zu liefern, die eventuell über die Balkanroute nach Deutschland gekommen sind“, berichtete die „FAS“ unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin.

 

Wegen des Gewalt- und Sexualverbrechens an einer 19 Jahre alten Studentin in Freiburg sitzt ein junger Mann in Untersuchungshaft. Hussein K. hatte den deutschen Behörden angegeben, er stamme aus Afghanistan und sei 17 Jahre alt. Er war zuvor in Griechenland wegen versuchten Mordes an einer Frau verurteilt worden. Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung setzte er sich nach Deutschland ab.

Verdacht, dass weitere Straftäter in Deutschland untergetaucht sind

Den Informationen zufolge bestehe der konkrete Verdacht, dass weitere entlassene Straftäter aus Drittstaaten Griechenland nach der Amnestie in Richtung Deutschland verlassen haben könnten, schrieb die FAS weiter. Zumindest im Fall Hussein K. sei das Untertauchen wahrscheinlich nicht bei internationalen Polizeibehörden angezeigt worden.

Ein Sprecher von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte der „BamS“: „Die griechische Regierung hat insbesondere zugesagt, den deutschen Sicherheitsbehörden eine erhebliche Anzahl personenbezogener Daten zu übermitteln, um sie in die Lage zu versetzen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.“ Im Januar werde Bundesinnenminister Thomas de Maizière selbst weitere Gespräche führen, um zu prüfen, ob das ausreiche.