Lange ist über den Neustart der Fußball-Bundesliga diskutiert worden. Nun läuft der Betrieb wieder – doch die Zuschauerzahlen der „Sportschau“ legen nahe, dass das Interesse nicht mehr so hoch ist wie vor Corona.

Berlin - Die Zuschauerzahlen der „Sportschau“ sind seit dem Neustart der Fußball-Bundesliga kontinuierlich gesunken. Zuletzt wollten nur noch 3,30 Millionen Menschen den Sport-Klassiker in der ARD am Samstag sehen. „Wir merken im Moment einen erkennbaren Rückgang des Interesses“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der Deutschen Presse-Agentur.

 

Die erste „Sportschau“ nach der Corona-Pause mit ihren Spiel-Zusammenfassungen hatten im Schnitt 4,11 Millionen Fans gesehen, die zweite 3,77 Millionen. Vor der Corona-Krise lag der Durchschnitt der „Sportschau“ mit 4,81 Millionen deutlich höher.

Rätsel über die Ursachen

Die Marktanteile der Sendungen nach dem Neustart rutschten jeweils unter 20 Prozent - rund fünf Prozentpunkte weniger als vor der Zwangspause. „Wir hatten auch bei den beiden Sendungen während der vergangenen Woche, insbesondere am Mittwoch, weniger Zuschauer als sonst in der Regel bei englischen Wochen - und das trotz des Dortmund - Bayern-Spiels. Das ist sehr schade“, kommentierte Balkausky.

Über die Ursachen wird bei der ARD noch gerätselt. „Ich weiß nicht, ob das nicht so herausragende Zuschauerinteresse auch Protest ist“, sagte der Sport-Koordinator. „Aber Fußball ist einigen Menschen im Moment anscheinend nicht so wichtig wie sonst.“

Der Sportmedien-Experte Kay Dammholz sagte dem Internetportal „Sportbuzzer“: „Das Wetter ist gut, und die Menschen sind fernsehmüde, nachdem sie wochenlang vor den Bildschirmen verbracht haben.“ Der ehemalige DFL- dun DAZN-Manager geht „allerdings nicht davon aus, dass der Quoten-Rückgang der ‚Sportschau’ dauerhaft anhält“.